DIE HOCHSCHULE NIEDERRHEIN UND DIE ESSBARE STADT – Eine Kooperation mit Zukunft

Nachhaltigkeit erfordert mutige Schritte – und die Hochschule Niederrhein (HSNR) hat genau diese Bereitschaft gezeigt. Seit 2024 besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen der Essbaren Stadt Krefeld und der HSNR, die sich nicht nur auf einzelne Projekte beschränkt, sondern eine langfristige Verankerung in Lehre und Campusgestaltung anstrebt. Eine der ersten Befürworterinnen und engagierte Initiatorin dieser Kooperation war Frau Renker (ehem. Leiterin der Stabsstelle Nachhaltigkeit und Diversität), die sich mit viel Einsatz für das Projekt stark gemacht hat. Schon bald wurde klar: Die Hochschule will nicht nur teilnehmen, sondern mit großen Schritten vorangehen.

Erste Projekte: Obst- und Nussbäume für die Campi

Bereits in der Vergangenheit hatte die Hochschule nachhaltige Akzente gesetzt, etwa durch die großflächige Blumenwiese am Campus Süd, die als wertvolle Nahrungsquelle für Insekten dient. Doch gemeinsam mit der Essbaren Stadt sollte es diesmal noch weitergehen. Schnell fiel die Entscheidung, auf den verschiedenen Campi Obst- und Nussbäume zu pflanzen.

Die erste große Pflanzaktion fand Anfang Februar am Campus Süd statt. Zahlreiche freiwillige Helfer:innen – Studierende, Lehrende und externe Gäste – kamen zusammen, um unter fachkundiger Anleitung von Herrn Gaspers und seinem Team der Gartengestaltung Bündgen GmbH – sechs neue Bäume in die Erde zu bringen: Haselnuss, Walnuss, Kirsche, Zwetschge und zwei Apfelbäume fanden hier ihr neues Zuhause. Zudem wurde eine Benjeshecke angelegt, die langfristig wertvollen Lebensraum für Vögel und Insekten bieten wird.

Die Veranstaltung wurde durch eine inspirierende Rede von Prof. Dr. Gudrun Stockmanns, Vizepräsidentin der HSNR, eingeleitet. Weitere Akteur:innen der Stadt, darunter Frau Barrawasser von der Stabsstelle Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Frau Fehrenbach vom Klimaschutzbund sowie Herr Schlotterhose vom KBK, waren ebenfalls vor Ort, um das Projekt zu unterstützen. Bei strahlendem Februarwetter wurde gemeinsam angepackt und ein sichtbares Zeichen für mehr Nachhaltigkeit auf dem Campus gesetzt.

Campus West: Ein Experimentierfeld für nachhaltige Gestaltung

Während am Campus Süd bereits viele nachhaltige Initiativen verwirklicht wurden, entwickelt sich der Campus West zu einem besonderen Raum für Kreativität, Nachhaltigkeit und interdisziplinären Austausch. Hier treffen Chemiker:innen und Designer:innen aufeinander – eine perfekte Kombination, um neue Ideen zu erproben.

Unter der Leitung von Prof. Nikolas Beucker, Dozent für Social Design, wurden im vergangenen Semester erste Konzepte für einen Campusgarten entwickelt. In zwei Kursen setzten sich die Studierenden intensiv mit Themen wie Biodiversität, nachhaltiger Nutzung und den Prinzipien des Nutzpflanzenanbaus auseinander. Erste Ergebnisse wurden bereits bei der Werkschau am 7.+8. Februar der Öffentlichkeit präsentiert. Besucher:innen konnten sich an einer langen Tafel im Foyer informieren, austauschen und gemeinsam essen – denn was eignet sich besser für Gespräche über Urban Gardening als ein guter Teller Suppe?

Die Planung des Campusgartens berücksichtigt nicht nur funktionale Aspekte wie eine knapp 20 Quadratmeter große Ackerfläche, selbstgestalteten Hochbeeten und Sitzgelegenheiten für die Studierenden, sondern auch ökologische Elemente wie eine 15 Meter lange Benjeshecke und eine Trockensteinmauer, die nach Fertigstellung eine Länge von 12 Metern erreichen wird. Bereits jetzt lassen sich die ersten Konturen erahnen, während erfahrene Gärtner:innen wissen: Einiges muss noch bis nach den Eisheiligen warten.

Der Campusgarten als “Dritter Ort”

Ziel des Campusgartens ist es nicht nur, einen Beitrag zur Essbaren Stadt Krefeld zu leisten, sondern auch einen sogenannten “Dritten Ort” zu schaffen – einen Raum jenseits von Zuhause und Arbeitsplatz bzw. Vorlesungssaal, an dem Begegnung, Austausch und gemeinschaftliches Engagement gefördert werden. Dabei soll der dritte Raum auch als nach außen getragene Lehre verstanden werden, indem Wissen über nachhaltige Stadtgestaltung, Biodiversität und gemeinschaftliches Gärtnern aktiv vermittelt wird. Durch die Einbindung von Nachbar:innen, Schulen und externen Akteur:innen wird dieser Ort nicht nur für Studierende, sondern für die gesamte Stadtgesellschaft zugänglich.

Darüber hinaus leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (SDGs), insbesondere in den Bereichen nachhaltige Stadtentwicklung, Klimaschutz und Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Ein erster Schritt – mit viel Potenzial

Mit der Pflanzaktion am Campus Süd und den Planungen für den Campusgarten am Campus West ist ein bedeutender erster Schritt getan. Doch die Kooperation zwischen der Hochschule Niederrhein und der Essbaren Stadt hat gerade erst begonnen. Spätestens mit dem neuen Semester ab März wird Prof. Nikolas Beucker mit seinen Studierenden die Arbeit am Campusgarten fortsetzen – und wer weiß, welche innovativen Ideen daraus noch entstehen werden?

Katrin Blewaska, Projektkoordinatorin der ‚Essbaren Stadt‘, bringt als Ansprechpartnerin für die Vernetzung und Koordination des Projekts ihre Expertise in die Zusammenarbeit mit dem Werkhaus e.V. und zahlreichen Partnern ein. Sie sorgt dafür, dass die Vision von einer grüneren und nachhaltigeren Stadt in die Tat umgesetzt wird. „Seit 2023 ist der Werkhaus e.V. maßgeblich am ‚Essbares KreFELD‘-Projekt beteiligt. Als treibende Kraft hinter der Initiative haben wir mehr als 70 Kooperationspartner gewonnen und setzen uns aktiv für die nachhaltige Gestaltung und Vernetzung urbaner Grünflächen ein. Durch unsere Erfahrung in der Projektkoordination und der Einbindung verschiedenster Akteure schaffen wir konkrete, lebenswerte Veränderungen in der Stadt – und stärken so den Gemeinschaftssinn und die ökologische Vielfalt. Die Kooperation mit der Hochschule Niederrhein ist ein weitere Schritt dahin”.

Eines steht fest: Die Hochschule Niederrhein geht mit uns und großem Engagement voran und setzt mutige Zeichen für eine nachhaltige Zukunft. Wir freuen uns auf alles, was noch kommt!

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