nachtfrequenz25

Klassiker Next Level – Nichts/Neues/Sommernachtstraum. Sollen wir jetzt Feen tanzen, während Unmenschlichkeit und Lügen die Gesellschaft auseinanderreißen? Das ist doch ein Alptraum! Nein, wir erarbeiten, was dahintersteckt – Das war die thematische Grundlage der diesjährigen nachtfrequenz im FREIraum21. 11 Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahren haben unter der Leitung von Anna Brass und Andreas Simon eine Performance erarbeitet und am 27. September, im Rahmen der langen Nacht der Jugendkultur, gezeigt.


Die Vorbereitung:
Das Projekt lief über den ganzen September. Mit den teilnehmenden Jugendlichen wurde ein Konzept für die Performance inhaltlich entwickelt und anschließend erprobt. Treffen im FRREIraum21 und Eigenarbeit der Jugendlichen haben sich abgewechselt, ästhetische Schwerpunkte und Texte nach und nach gesetzt und schließlich in Durchläufen geprobt. Die künstlerische Leitung hat dabei die Teilnehmenden unterstützt, stand beratend und unterstützend beiseite, z.B. bei der Wahl der dramaturgischen Mittel und der Choreographie der Veranstaltung.

Die Performance:
Ein Treppenhaus über vier Stockwerke wurde zum Spielort. Überall öffnen und schließen sich Türen und Fenster. Das Spiel sind Zitate, die kritisch hinterfragen, ob ein Shakespeare-Stück mit dem Rollenverständnis, den Träumen und Hierarchien von 1595 noch gespielt werden kann. Mal ernst, mal skeptisch, mal original oder auch grotesk humorvoll sind die Methoden, mit denen gearbeitet wurde.



So beginnt das Stück, indem riesige, frisch gebackene Pizzen durch das Publikum getragen werden – und wieder verschwinden. Ein Duft, dessen Erwartungen nicht erfüllt werden.
Das Publikum wurde von einem Esel an einem Ariadnefaden durch das Haus geführt. An den Wänden original Wortwendungen aus dem „Sommernachtstraum“. Lilifee stirbt, ein Spiel um Hoheit, Todeskampf, Zauber, eine Schicksals-Wunsch-Dusche und weitere Szenen werden wie Schnipsel wild aneinandergeklebt.
Sie ergeben zusammen keine Geschichte, die sich erzählt, sondern sind wie ein zeitlicher Schnitt durch das gesellschaftliche Leben. Es ergibt sich also der Sinn daraus, dass alles gerade jetzt passiert und ein Teil von uns ist.



Da ist die Pizza auch wieder. Sie wird in einer Szene gegessen: „Pizza ist aus“ wird das Publikum angepflaumt. Unterm Tisch ein Kind: „Die Zukunft auch!“
Am Ende bekommen aber alle Pizza – ein Zeichen der Hoffnung für die Zukunft dieser Welt? Auf jeden Fall ein gemeinsamer Ausklang mit Gesprächen und Beisammensein im Hof des FREIraum21.

Link zu einem Radiovorbericht:
„Nun gute Nacht, das Spiel zu enden .. begrüßt uns mit gewognen Händen“.

Fotos: Luana Angona




