Was wissen wir über Afrika?

Junger Besuch aus Oberhausen in der Ausstellung

Neunzehn junge Leute einer Internationalen Integrationsklasse aus Oberhausen ließen es sich nicht nehmen die Afrikaausstellung im Südbahnhof zu besuchen.

In einer Führung durch die Ausstellung wurde zunächst geografisch Wissenswertes erläutert und die Größe des Kontinents anhand eines visualisierten Vergleichs mit Deutschland demonstriert. Die Bundesrepublik passt in die Demokratische Republik Kongo -beispielsweise- sechseinhalb Mal hinein. Anhand von weiteren Exponaten wie einer Wiege, als Ursprung der Menschheit, Fußfesseln als Sinnbild für Sklaverei und eines Lineals für die Zeit des Kolonialismus zeigte Helmut Boeck, der die Schau zusammengestellt hatte, kurz einen geschichtlichen Ablauf auf, um über dargestellte Rohstoffe, wie Öl, seltene Erden, Kakao, Gold und Diamanten auf die Ausbeutung des Kontinents durch Fremdinteressen zu kommen.


In der Folge all dessen käme es zu Verteilungskämpfen, Bürgerkrieg und Krieg, nun dargestellt durch Spielzeug-waffen, die auch auf die unsägliche Not der von Machthabern eingesetzten Kinder-soldaten hinweisen sollten. Die Konsequenz daraus und weiteren Faktoren sei oft Not und Hunger, anhand eines fast leeren Tellers, gegenübergestellt einem prall mit Fleisch gefülltem europäischem Teller.

Leichter ging es weiter. Zunächst wurde der Artenreichtum Afrikas in Flora und Fauna anhand von Tafeln und mithilfe von Spielzeugfiguren demonstriert. Eine Frage dabei lautete: „Welche Tiere sind hier deplatziert?“. Natürlich die Eisbären und die Tiger. Aber Pinguine? „Ja, sie leben an der Küste Südafrikas!“. Dann ging es um die vielen unterschiedlichen Völker, die Menschen Afrikas und ihre Wohn- und Lebens-weise.


Kinder aus dem SpieDie hatten in einer Ferienaktion traditionelle Hüttenmodelle aus Lehm und Pappröhren gebastelt die hier zu Dörfern, kleinen Städten und einer Oase aufgebaut waren. Darüber aufgehängt zeigten Fotos Großstädte sowie Städte im alten, kolonialem, europäischem Stil. Der Titel es Projekts „Bunte Vielfalt Afrika“ verdeutlichte sich ab jetzt immer mehr. Eine Palette kunsthandwerklicher original Exponate, unterschiedlichste Musikinstrument, Spielzeug, Schmuck, Körbe und Masken gab es nun zu betrachten um die kulturelle Reichhaltigkeit zu zeigen. Immer auch erweitert durch nachempfundene, kreierte Objekte der Kinder aus dem Spielhaus im Dießem. In der ägyptischen Abteilung befand sich, unter der Flagge der Afrikanischen Union, eine 80 cm hohe Sphinx und eine noch größere Pyramide. Die Wände des ehemaligen Bahnhofs zeigten eine Fülle erdfarbener oder bunt gemus-terter Tafeln nach afrikanischen Vorbildern gestaltet, zum Teil auch als geformte, ver-zierte Lehmtafeln. Auch bedruckte Stoffbahnen, gestaltete Schilde und Masken-figuren konnten betrachtet werden und luden zum Nachbau aus Holz und Kanistern ein.

„Wir konnten nicht die ganze Vielfalt Afrikas, des riesigen Kontinents mit seinen viele Völkern und Regionen in diesem fast schon ‚kleinen Afrikamuseum‘ darstellen. Das ist kaum möglich. Wir haben uns aber bemüht ein möglichst breites Spektrum zu zeigen.“, meinte der Kurator.


Die Jugendlichen aus Ghana, Nigeria, Ägypten und anderen Regionen, zwischen 16 und 18 Jahren alt, zeigten nach anfänglicher Skepsis reges Interesse. „Im Unterricht soll nun das Thema vertieft werden“, meinten die drei begleitenden Lehrkräfte, „ sie seien schließlich die Experten!“.

Verabschiedet wurden die jungen Besucher mit einem Sinnspruch aus Ghana, der vom Ausstellungsleiter dem amerikanischen Präsidenten gewidmet wurde: „Es ist besser Brücken zu bauen, als Mauern“.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://youtu.be/oWbOucyT4DQ
Teile diesen Beitrag (ggf. AdBlocker anhalten)