Requiem – Come profonde il mare
Wie tief ist das Meer oder wie tief das Meer doch tatsächlich ist
Am Totensonntag, den 22. November 2015, kamen im Südbahnhof Künstlerinnen und Künstler aus Krefeld und Umgebung zusammen, um in einer stillen Feier der Toten zu Gedenken.
Diese Veranstaltung liegt etwa anderthalb Jahre zurück, aber das Thema hat an Aktualität nichts verloren, im Jahr 2017 starben bzw. wurden vermisst laut dem UNHCR 3.139 Menschen. In diesem Jahr sind es noch deutlich weniger, 651 bisher, aber auch das sind 651 zuviel, denn wir wollen uns nicht an die Toten gewöhnen, und die “Hochsaison” beginnt zudem gerade erst …
Seit mehr als 3000 Jahren ist das Mittelmeer eines der Zentren der zivilisierten Welt. An seiner geographischen Achse entscheiden sich bereits zu Zeiten Trojas politische und kulturelle Neuerungen, die von weltpolitischer Bedeutung sind. Von hier aus werden neue Reiche erobert, Grenzen verschoben, Weltanschauungen durchgesetzt, Irrfahrten begangen, es gab Schrecken, Kriege, Fehden, Erstürmungen und Tragödien. Aber es existiert ebenso die andere Seite, und diese besteht aus der unvergleichlichen Geschichte eines Dialoges verschiedener Kulturen, Identitäten, Politiken, Wissenschaften, Handel und Religionen entlang der Küsten des Gewässers.
(Abulafia, David, Das Mittelmeer, Eine Biographie )
Das Mittelmeer, ein Ort der Sehnsüchte, des Friedens und des Glücks
doch seit einigen Jahren auch ein Massengrab der Sehnsüchte
über 4000 Leichen von Flüchtlingen schwimmen in diesem Meer,
liegen auf Grund und werden vielleicht nie gefunden werden.