Mit dem Rad zum Vogelparadies?
Der Weltbiodiversitätsrat hat mit seinem Gutachten nochmals sehr öffentlichkeitswirksam auf eine erschreckende Tatsache verwiesen: Das Artensterben war noch nie so groß wie heute!
Etwa eine Million Tier- und Pflanzenarten könnten in den kommenden Jahrzehnten für immer verschwinden, so der UN-Bericht.
Im Naturschutzgebiet und “Vogelparadies” Niepkuhlen, so von der Rheinische Post am 25.April 2019 getitelt, leben alleine 32 vom Aussterben bedrohte Vogelarten, davon 30 wassergebunden.
Johann Heller-Steinbach leitet unsere Führung durch die Naturschutzgebiete Rietbenden und Niepkuhlen, die wir im Rahmen unseres Projekts “Wasser ist Leben – Wasser, Meere, Ozeane nachahltig schützen” durchführen.
Die Niepkuhlen gehören zu einem Abflussrinnensystem, in dem das Hochwasser des Rheins früher abfloss. Man kann davon ausgehen, dass sie schon zur Römerzeit verlandet waren. Später wurde dort Torf gestochen, wodurch die „Kuhlen“ entstanden. Heute steht die Bedeutung des Gebietes für die Naherholung und als artenreiches Biotop im Vordergrund.
Bei der Führung sollen nicht nur die landschaftlichen Schönheiten gewürdigt werden, sondern auch Möglichkeiten zur Verbesserung dieses Feuchtgebietes auf der Grundlage der EU-Wasserrahmenrichtlinie erörtert werden.
Die wenigen Rückzugsgebiete für bedrohte Tier- und Pflanzenarten sind ebenfalls bedroht, hier bei uns wie weltweit. Intensive Landwirtschaft und der unaufhörliche Landschaftsverbrauch sind hier bei uns die Hauptursachen für das in letzter Konsequenz auch unsere Existenz bedrohende Artensterben. Niepkuhlen ist sicherlich kein Paradies, eher ist sie eine Arche, mit der Hoffnung auf ein Weiterleben nach der Katastrophe, die wir als moderne Industriegesellschaft verursacht haben.
Transformation unserer Welt: die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung
Ziel 6:
Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten
Ziel 14:
Ozeane, Meere, Meeresressourcen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen
http://www.bmz.de/de/ministerium/ziele/2030_agenda/index.html