Von der Kunst des Verschwindens
Eine Anregung zu Zeiten gewollten Verschwindens von Andreas Simon mit einem Foto/ Film von Ludger F. J. Schneider:
Kunst und Kultur wird umzingelt, wird vermessen, zu Tode analysiert. Sie braucht endlich wieder einen störungsfreien Raum, einen Raum, in dem sie ungestört, ihr Unwesen treiben kann. Am 15. Januar 2017 um 15 Uhr war es soweit: Eine Handvoll Jugendlicher betrat eine Privat-Wohnung im Südviertel, die sie zuvor ausgeforscht, vermessen und erkundet hatten. “Die Unverletzlichkeit der Kunst” hieß ihre Performance, die sie nur den Wohnungseigentümern und ihren geladenen Gästen präsentierten. Gemeinsam der Schwur, niemandem von dieser Aktion zu erzählen.
Die Aktion “Von der Kunst des Verschwindens” will diesen Schwur nicht brechen. Die Aktion wird nichts verraten. “Von der Kunst des Verschwindens” zeigt Gespräche, Statements, Aufnahmen, Vor- und Nachbereitungen einer Sache, die im Verborgen bleiben soll – und bereitet das Publikum vor, sich selbst wieder Geheimnisse zu schaffen.
“Von der Kunst des Verschwindens”
Sonntag, 29. Januar 2017, 19 Uhr, Südbahnhof
Schon in 2015 präsentiert sich das tänzerisch-textuelle Interventionsprogramm mit dem Namen “Strömungslehre” auf einer rollenden Pressenkonferenz. Mit dem Bus wurden die anwesenden Journalisten und zahlreiche Neugierige durch das Interventionsareal rund um die Lewerenzstraße gefahren und auf Interventionsmöglichkeiten aufmerksam gemacht. “Bitte freihalten – eine Tanzperformance im öffentlichen Raum” im Dezember 2015 und “Männergleich – junge Amazonen erobern No-Go-Areas” im März 2017 waren Folgeprojekte, jetzt “Die Unverletzlichkeit der Kunst”.