1. Krefelder Radschlag

Das zweihundertjährige Fahrradjubiläum ist Grund genug für eine fahrradpolitische Fortbildung, die wissenschaftliche und praktische Impulse für fahrradfreundliche Städte in Europa sichtet, sammelt und mit Interessierten aus Bürgerschaft, Politik und Verwaltung zu einem Krefelder Radschlag vom 31. März bis 2. April im Südbahnhof zusammenfasst.

Schlaglichter

Ausstellung mit Videoclips Fahrradverkehr der Zukunft
März bis 2. April 2017

Während des gesamten Konferenzzeitraums wird im Südbahnhof die Ausstellung Schlaglichter zu sehen sein.

Kopenhagen, Amsterdam, Utrecht, Nijmwegen, Zwolle, Groningen und Delph: Städtenamen, bei denen die Herzen von passionierten RadfahrerInnen höher schlagen. Videoeinspielungen und Fotos – zum Teil aus diesen Städten – ermutigen uns und zeigen uns, dass die Lust aufs Radeln mit der Familie, im Beruf und in der Freizeit kein Randgruppenphänomen ist, sondern gelebte Normalität bedeuten kann. Spektakuläre Fahrräder, ungewöhnliche Technik, Kleidung oder pfiffige Ideen für einen bequemen, sicheren oder bunten Fahrradalltag sind echte Hingucker, Wir sehen Lösungen für das Radeln unabhängig vom Autoverkehr, aber auch Chancen für das sichere Radeln im Mischverkehr z.B. durch geschützte Radstreifen.
Von euch eingeschickte Fotos sollen das in der Ausstellung dokumentieren und die Motivation für das Radeln in Krefeld stärken.

Wege zur fahrradfreundlichen Stadt

Fachvorträge und Diskussion
Freitag, 31. März 2017, 18:00 Uhr

“Copenhagenize it” – Kopenhagen gilt europaweit als Vorbild, wenn es darum geht, eine Stadt fahrradfreundlich zu gestalten. Am ersten Tag des Krefelder Radschlags setzen wir uns mit Strategien und Beispielen auseinander, wie eine Stadt sich entwickeln muss, um sich das Prädikat „fahrradfreundlich“ zu verdienen. Und wir werden diskutieren, wo Krefeld im Vergleich mit anderen Städten steht. Drei Experten stellen uns ihre Sichten dazu vor.

Radverkehrsförderung in den Niederlanden – Beispiele für Beispielhaftes
Ulrich Kalle, ADFC Bonn Die Niederlande gelten als das „Mutterland des Radfahrens“ – zurecht, denn während der Durchschnittsdeutsche pro Jahr 300 km radelt sind es bei unseren Nachbarn 1.100 km. Das hat viel mit der kulturellen Verankerung des Radfahrens in den Niederlanden zu tun. Ohne eine gute Radverkehrsinfrastruktur läuft aber auch dort nichts. Ulrich Kalle nimmt das Publikum mit auf eine reich bebilderte Tour quer durch den „Werkzeugkasten“ niederländischer Verkehrsplaner, die – im Gegensatz zu vielen ihrer deutschen Kollegen – Radverkehr immer mitdenken und auch zu Ende denken: Die deutschen Radlern nur allzu bekannte Frage „Was hat sich der Planer dabei gedacht; wie soll ich hier weiterfahren?“ kommt bei ihnen nicht vor; das Radverkehrsnetz ist immer zusammenhängend. Dabei bedienen sie sich unterschiedlichster Elemente: Bauliche Radwege in Dimensionierungen, von denen wir hier nur träumen können, mit sorgfältiger Führung und Sicherung an Kreuzungen. Radstreifen, die grundsätzlich so breit sind, dass Radler ebenso selbstverständlich zu zweit nebeneinander radeln können, wie Autofahrer und Beifahrer nebeneinander sitzen und Fahrradstraßen, die ihren Namen auch verdienen. Schwierige Querungen werden häufig durch Unterführungen ersetzt, die so gestaltet sind, dass es keine Angsträume sind und die Steigungen auch wenig geübte Radler nicht überfordern. Und an praktisch allen Bahnhöfen werden Radler mit Fahrradstationen empfangen, in denen sie ihr Fahrrad sicher parken können.
Stadtmarketing als Wegweiser für Fahrradmobilität
Ulrich Cloos, Stadtmarketing Krefeld, spricht mit Claudia Schmidt, einer Krefelder Achitektin in Amsterdam über Chancen und Möglichkeiten fahrradfreundlicher Städte aus Sicht von Stadtentwicklung und -planung.
Neue Fahrradmobilität – von Europa lernen
Meredith Glaser, Urban Cycling Institute/Universität Amsterdam

Die Konferenz fährt Rad

Fahrradtouren für allgemein Interessierte und Fachleute
Samstag, 1. April 2017, 10:00 bis 13:00 Uhr

Auf die Theorie folgt der Praxistest: Die Konferenz setzt sich aufs Fahrrad. Zwei Touren stehen zur Auswahl. Da sie gleichzeitig stattfinden, müsst ihr euch für eine entscheiden.

Tour 1: Krefelder Promenade mit Südbahnhof, Feuerwache, Sandberg
Heino Thies und Martina Foltys-Banning nehmen mit auf die Tour zum Projekt/Vorhaben „Krefelder Promenade“. So erhalten wir direkt vor Ort Information aus erster Hand, denn Thies ist stellvertrender Fachbereichsleiter Grünfächen und Martina Foltys-Banning vom Fachbereich Stadtplanung der Stadt Krefeld.

Tour 2: Radrunde zu Konfliktpunkten mit Parking-Day-Aktion
Der Krefelder Vorsitzende des ADFC, Andreas Domanski geht ins Detail und macht sich mit uns auf, fahrradpolitische Brennpunkte zu untersuchen. Dies tut er allerdings nicht, ohne gleichzeitig praktische Lösungsansätze anzubieten. Eingebettet in die Tour ist eine Parking-Day-Aktion auf der Marktstraße, die zeigt, wie PKW-Stellplätze zu Parkflächen für Fahrräder umfunktioniert werden können.

Worldcafé

Mitreden auf dem Weg zu einer fahrradfreundlichen Stadt!
Samstag, 1. April 2017, 15:00 bis 17:00 Uhr

Hier sind die richtigen Fragen der Dreh- und Angelpunkt: offen und anregend! Wir können mitreden und gleichzeitig mehr erfahren. Unsere Café-Gastgeber werden uns zu den Thementischen führen. Dort wird jeweils eine kurze Einführung zum jeweiligen Tischthema gemacht. Insgesamt gibt es sieben Thementische. Jeder kann sich bis zu vier Themen aussuchen. Wir werden von Thementisch zu Thementisch wechseln. Am Ende werden wir Ergebnisse ernten. Sie fließen ein in eine Dokumentation, die bei zukünftigen Planungen genutzt werden kann.

Get Together

Gemeinsamer Imbiss und Ausstellung Schlaglichter
Samstag, 1. April 2017, 17:00 bis 18:00 Uhr

Nach dem Worldcafé treffen wir uns zum lockeren Beisammensein im Cafébereich des Südbahnhof. Hier lernen wir weitere Gäste der sich anschliessenden Podiumsdiskussion kennen und können uns persönlich untereinander austauschen.

Fahrradfreundliche Stadt – mehr als ein schöner Wunsch?!

Podiumdiskussion
Samstag, 1. April 2017, 18:00 Uhr

In der Podiumsdiskussion am Samstagabend geht es um die Frage, ob eine fahrradfreundliche Stadt mehr als ein schöner Wunsch werden kann. Konzepte gibt es seit Jahren, Krefeld fühlt sich seit mehr als 20 Jahren fahrradfreundlich – ein Gefühl, das viele RadfahrerInnen nicht unbedingt empfinden. Wo sind die Widerstände, wie können sie überwunden werden, welche Strategien führen zu Erfolg? Darüber diskutieren wir mit

Juliane Kemen, Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung ILS (Dortmund)
Frau Kemen ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin im ILS Fokusprojekt „Die Bedeutung von Erreichbarkeiten im urbanen Quartier“ sowie im Projekt „Grundlagenuntersuchung Mobilität Region Köln/Bonn“ und war zuvor Mitarbeiterin im Projekt „Sharing-Konzepte in Frankfurt am Main“. Ihre Masterarbeit hat sie über den Einfluss der Wahl der Verkehrsmittel auf die Gesundheit von Berufstätigen geschrieben. Der Zusammenhang von beruflicher Mobilität und Gesundheit ist auch beim Krefelder Radschlag ihr Thema. Die Auswertung internationaler Forschungsergebnisse und eigener Untersuchungen bringen sie zu der Feststellung: „FahrradfahrerInnen sind weniger krank, heben ein höheres Wohlbefinden und einen niedrigeren BMI als alle anderen Verkehrsteilnehmer. Ganzjährige FahrradfahrerInnen profitieren besonders.“

Martin Linne, Planungsdezernent der Stadt Krefeld
Martin Tönnes, Regionalverband Ruhr, „Architekt“ des Ruhrschnellweges
Andreas Domanski, 1. Vorsitzender ADFC Krefeld/Kreis Viersen
Moderation: Harry von Bargen

Fahrrad-Frühschoppen

Sonntag, 2. April 2017, 10:00 bis 12:00 Uhr

Arbeit ist nicht alles und die, die bis dahin keine Zeit hatten vorbeizukommen, haben jetzt die Gelegenheit: Zwei intensive Tage des Krefelder Radschlags Revue passieren lassen und über den Fahrradalltag plaudern, mit Kind und Kegel einen Ausflug in den Südbahnhof machen zum Fahrradpolitischen Frühschoppen, das steht im Mittelpunkt des Sonntagmorgens. Man kann sich noch einmal in Ruhe die Schlaglichter ansehen, Videoclips zum Radverkehr der Zukunft anschauen und, wenn man will, über die Ergebnisse des Radschlags diskutieren. Natürlich sammeln wir dabei eure Anregungen, wie es weitergehen soll.

Aktion Schlaglichter

Foto-Aktion und Wettbewerb
Schickt uns Fotos bis zum 10. September 2017!

Eine Foto-Aktion mit Foto-Wettbewerb vom FahrRad!AktionsKReis und dem Werkhaus e. V.
Realistische, unterhaltsame oder auch ironische Fotos zu Betrachtungen des Ist-Zustandes von Radfahrerrealitäten: Wir möchten darüber in den Austausch miteinander kommen. Persönliche Rad-Momente gehören ebenso dazu wie erfeuliche Stadtverkehrsbeispiele. Was läuft falsch, was ist klasse? Wer hat das stylischste Radleroutfit und wem ist noch kein Fahradlicht aufgegangen? Motive und Gründe einen Schnappschuss zu schicken, gibt es reichlich.
Eine Auswahl wird Teil der Ausstellung Schlaglichter, die während der Fahrradkonferenz im Südbahnhof zu sehen ist.

Und so funktioniert es:
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