3333 – MSM Abiturientia 2021
Im Rahmen der Initiative „3333 Bäume für Krefeld“ hat die Abiturientia 2021 des Maria-Sibylla- Merian (MSM) Gymnasiums in Krefeld-Fischeln in Erinnerung an die Schulzeit einen Baum gespendet. Damit knüpft die Abiturientia 2021 an eine langjährige Tradition an, nach der die Abschlussjahrgänge des MSM zur Erinnerung an ihre Schulzeit einen Baum spenden und pflanzen. Dadurch wurde/wird das Grün rund um das MSM stetig erweitert.
Bei dem Baum, der im Frei- und Grünbereich des MSM gepflanzt werden soll, handelt es sich um eine Tilia europaea ‘Euchlora’ (Krim-Linde). Die Krim-Linde ist ein Laubbaum aus der Gattung der Linden in der Familie der Malvengewächse. Diese Lindenart ist vermutlich eine um 1860 entstandene Hybride aus der Winter-Linde mit der Schwarzmeer-Linde.
Schulleiter Olaf Muti und Peter Könen von der Initiative „3333 Bäume für Krefeld“ begrüßten neben den zahlreich erschienen Abiturienten/innen auch die anwesenden aktiven und ehemaligen Lehrer/innen des MSM. Dabei hob der Schulleiter die herausragende und nach wie vor unübertroffene großartige Leistung des Abiturjahrgangs 2021 hervor, der trotz Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen nach Noten damit wohl der beste der letzten Jahre sei.
Für die Initiative „3333 Bäume für Krefeld“ bedankte Peter Könen sich bei der Abiturientia 2021 für diese großzügige Spende, „mit der wir unserem Ziel, 3333 Bäume in und für Krefeld zu pflanzen, einen Baum näher kommen. Es ist der Baum Nr. 1576 von 3333 Bäumen, die wir im Rahmen unserer Initiative pflanzen wollen.“ Das komme Mensch, Natur und Klima zugute, diene aber auch der Komplettierung des Baumbestandes im Frei- und Grünbereich des MSM.
Anschließend trug Schulleiter Olaf Muti – einer langjährigen Tradition folgend – ein Gedicht zur Baumpflanzung vor. Dabei handelte es sich dabei um das Gedicht „Linde“ des deutschen Dramatikers und Lyrikers Christian Friedrich Hebbel, das weiter unten zitiert wird.
Da die Pflanzung des Baumes tatsächlich erst nach der sommerlichen Pflanzpause im September/Oktober 2022 durchgeführt werden kann, die Abiturientia 2021 dann jedoch möglicherweise studien- oder ausbildungsbedingt nicht oder nur unter schwierigen Bedingungen komplett präsent sein kann, trafen sich die Akteure aus Schule und Initiative zu einer „symbolischen Baumpflanzung“, bei der an der Pflanzstelle – bis zur tatsächlichen Pflanzung im Herbst 2022 – vorübergehend eine Bildtafel aufgestellt wurde, auf der eine Beschreibung und ein Foto des Baumes zu sehen sind.
Dass die Schule ihrem Frei- und Grünbereich in besonderer Weise verbunden ist, zeigt auch, dass unter der Leitung der Fachschaft Erdkunde erst vor wenigen Tagen eine große Gießaktion am MSM stattfand, mit der ein Verdorren der umliegenden Grünanlagen verhindert werden soll. Denn unter der andauernden Trockenheit leiden die Bäume schon länger. Deshalb sollte der ausbleibende Regen durch viele fleißige Hände mit Gießkannen ersetzt werden.
Zur Schule. Das Maria-Sibylla-Merian Gymnasium (MSM) mit seinen knapp tausend Schülerinnen und Schülern sieht sich als eine moderne Schule, die die Stärken und auch die Schwächen unserer Schülerinnen und Schüler im Blick hat, die durch viele Maßnahmen die Talente der Schülerinnen und Schüler fördert und mögliche Defizite der Schülerinnen und Schüler aufarbeitet, die in Zusammenarbeit mit den Eltern und außerschulischen Partnern auf den Erfolg der Schülerinnen und Schüler hinarbeitet.
Das MSM steht seit seiner Gründung 1961 und insbesondere seit der Namensgebung 1968 in besonderer Verbundenheit zu seiner Namensgeberin. Von ihrem Wirken und ihrem Lebenslauf leitet die Schule Grundsätze und Intentionen ihrer Arbeit ab.
Zur Namenspatronin der Schule. Maria-Sibylla Merian. Eine Frau, die schon als 13-jähriges Kind die Geheimnisse der Schmetterlinge untersucht und die im 17. Jahrhundert alleine nach Südamerika in den Dschungel von Surinam reist, um die Insekten- und Pflanzenwelt zu beobachten, eine Frau, die vielen ihrer Zeitgenossen des 17. und 18. Jahrhunderts weit voraus ist und als eine der ersten modernen Naturwissenschaftlerinnen gilt, ein Frau, die sich gegen Widerstände durchsetzt, um ihren Lebensweg zu gehen. Diese Frau dient als Leitbild für eine Schule im 21. Jahrhundert, weil sie selbstständig, beharrlich, mutig, neugierig und offen für andere Länder, aber auch sorgfältig und kreativ gewesen ist, und weil diese guten Eigenschaften notwendig sind für junge Menschen, die ihre Persönlichkeit entfalten und die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts bewältigen wollen.
Zur Initiative „3333 Bäume für Krefeld“. Peter Könen erinnerte daran, dass die Initiative im Jahr 2007 gegründet wurde, nachdem der Orkan Kyrill am 18. Januar 2007 allein in Krefeld über 12000 Bäume entwurzelte. Inspiriert durch das Bodendenkmal 7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung – von Joseph Beuys (geb. 1921 in Krefeld), war das die Geburtsstunde der Initiative „3333 Bäume für Krefeld“, die von dem Krefelder Künstler Caco und Georg Dammer vom Krefelder Werkhaus e.V. ins Leben gerufen wurde.
Den ersten Baum pflanzte die Initiative am 15. November 2007 im Park des Krefelder Alexianer-Krankenhauses direkt neben dem Joseph-Beuys-Denkmal, das die Initiative inklusive einer Basaltstele dort installiert hat.
Die Initiative „3333 Bäume für Krefeld“ versteht sich als ein aktiver sozio-kultureller Beitrag mit künstlerischer Intention, der sich auf Bürgerbeteiligung basierend an der Stadtplanung und Stadtgestaltung beteiligt – ganz im Sinne des angewandten Kunstbegriffs von Joseph Beuys. Fast alle Bäume wachsen in den Grünanlagen von sozialen Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Kliniken, Krankenhäusern, Schulen, Behinderten- und Senioren-Wohnheimen, aber auch in den Krefelder Stadtparks, auf Plätzen und an Wegen im gesamten Krefelder Stadtgebiet.
Anlass für die Pflanzungen sind nicht nur persönliche Gründe, wie Jubiläen, Hochzeiten und Geburtstage, an die mit einer Baumpflanzung erinnert werden soll, sondern oft auch einfach nur der Wunsch, damit einem guten Zweck zu dienen und dazu beizutragen, dass der Baumbestand in Krefeld erneuert und erweitert wird. Finanziert wird der Ankauf von Bäumen inklusive Transport und Pflanzung mit Spenden naturverbundener Bürgerinnen und Bürger sowie von Unternehmen, wobei die Initiative von Anfang an durch Medien, Parteien, Vereine, Fördergemeinschaften, Stiftungen und die Stadt Krefeld etc. unterstützt wurde.
Das Gedicht „Linde“ von Christian Friedrich Hebbel:
Ich schritt vorbei an manchem Baum
Im Spiel der Morgenwinde,
Ich schwankte hin in wachem Traum
Und sah nicht, wie der Blinde.
Doch plötzlich fuhr ich auf im Traum
Und rief: »O Gott, wie linde!«
Ich fand mich unterm Lindenbaum,
Er hauchte Duft im Winde.
Ich aber sprach: »Du süßer Baum,
Dich grüßt wohl auch der Blinde,
Der deinen Namen selbst im Traum
Noch nie gehört, als Linde.