SoundBahnhof 2 – Eine spannende Reise
Bei der zweiten Auflage der SoundBahnhof Reihe konnten die Ansätze aus dem vorangegangenen Jahr weiter ausgebaut werden. Der Bildungs- und Workshopcharakter wurde weiter forciert und viele junge Menschen konnten dazu bewegt werden kontinuierlich an den Veranstaltungen teilzunehmen und darüber hinaus die Abschlussveranstaltung selbst aktiv mitzugestalten.
Durch den Wechsel auf den Sonntagnachmittag als Veranstaltungszeitraum konnten darüber hinaus auch junge Familien und kleine Menschen als Teilnehmende gewonnen werden.
An vielen interaktiven Stationen wurden Möglichkeiten geboten, sich selbst kreativ zu betätigen. Neben dem namens gebenden „Sound“ gab es beispielsweise die Möglichkeit sich mit fluoreszierendem Neonklebeband auszutoben oder selbst den Stift in die Hand zu nehmen, um am Overheadprojektor oder klassisch auf Papier malend aktiv zu werden. Lyrische Charaktere waren aufgerufen selbst zu texten oder aus vorhandenen Texten durch Streichungen eigene Kreationen zu erschaffen. Wem die echte Welt dabei zu ausgetreten vorgekommen ist, der/die konnte sich auf ein Abenteuer in der virtuellen Realität einlassen oder aber in selbiger den digitalen Pinsel in die Hand nehmen, um im dreidimensionalen Raum zu malen.
Durch die Verwebung verschiedener Disziplinen und das Zusammentreffen von professionellen, Semis und Laien, konnten viele Synergien geschaffen werden. Viele Gäste konnten etwas Neues über den Umgang mit verschiedenen Medien lernen oder sich selbst darin erfahren, ihren eigenen Kenntnisschatz an Andere weiterzugeben.
Darüber hinaus diente der SoundBahnhof als Netzwerktreffen der Musikszene am Niederrhein zwischen dem Ballungsgebiet Ruhrpott und dem Rheinland. Durch die Auswahl verschiedener Schwerpunkte der Spielarten aus dem Bereich Rock, Pop und Jazz auf der offenen Bühne in Kombination mit den wiederkehrenden Angeboten im Rest der Veranstaltungsfläche wurden darüber hinaus Verbindungen „über den Tellerand“ hinaus intensiviert.
Die Abschlussveranstaltung „die Endstation“ wurde darüber hinaus in Kooperation mit der brotlosen Kunst und ihrer Veranstaltung „Elektronischer Querschnitt“ realisiert. So entstand eine weitere Möglichkeit für Austausch und eine weitere Präsentation der Ergebnisse der SoundBahnhof-Reihe in gänzlich anderem Kontext.
Die Abschlussveranstaltung im März ist ein voller Erfolg gewesen und hat nochmal die Entwicklung im Vergleich zum letzten Jahr verdeutlicht. Das größtenteils ehrenamtliche arbeitende Team hat ein hohes Maß an Autarkie entwickelt und konnte in den einzelnen Bereichen größtenteils selbstständig mit kreativen und technischen Herausforderungen umgehen. Im SoundLab wurde ein interaktives Workshopangebot realisiert, in dem Teilnehmende angeleitet durch Kurzvorträge neu erworbenes Wissen direkt anwenden konnten. Aus den Bereichen Virtuelle Realität, Lyrik und Malerei ist eine gemeinsame Installation „Wachsender Zweifel“ entstanden. Eine audiovisuelle Ausstellung bot ein Erlebnis für alle Sinne. Die immersive Erfahrung des Raumes selbst, konnte durch die Erweiterung der Realität durch die VR-Brille noch erweitert werden, während gleichzeitig die Entstehungsprozesse der Werke innerhalb der virtuellen Realität in Form einer Video-Installation greifbar wurden.
Am Ende der Reihe steht der große Wunsch spätestens im Herbst eine neue Phase zu beginnen. Ebenso steht die Idee im Raum in den Sommermonaten einen Open-Air-SoundBahnhof mit dem Schwerpunkt HipHop zu organisieren. Gerade in diesem Bereich gab es überraschend viele junge Menschen, die im Rahmen der Veranstaltung zum ersten Mal auf einer Krefelder Bühne zu erleben waren.