next alphabet Quatro 2023

EINLEITUNG:

Mit Next Alphabet Quatro setzen wir unser kulturelles Bildungskonzept zu Tanz, Theater und Performance mit Kindern und Jugendlichen unter der Leitung von Andreas Simon und Anna Brass fort.
Homebase, Proberaum und Aufführungsort sind die etablierten Räumlichkeiten des FREIraum21.

Das Projekt wurde in Form von Kursen, Aufführungen, Ferienangeboten, freiem Arbeiten und Workshops realisiert, die auf unterschiedliche Weise künstlerische wie kulturelle Spielräume boten und bieten.

Höhepunkte des Jahres waren die Aufführungen des Theaterlabors auf Festivals in München und Erfurt, sowie am Ende der Herbstferien das erste KinderKulturFestival im FREIraum21, auf dem neben Intensivworkshops und offenen Erlebnisräumen auch die Ergebnisse der unterschiedlichen Projektelemente auf verschiedenen Etagen des Gebäudes präsentiert wurden.

Veränderungen im Projekt wurden mit dem Büro der soziokultur.nrw abgestimmt und wurden im Rahmen der Kostenplanung realisiert.

ZIELGRUPPE:

Für das Gesamtprojekt haben wir keine spezifische Altersgruppe in den Blick genommen, wichtig war es uns, ein breites Spektrum zu integrieren und auf die sich wandelnden Strukturen zu reagieren.

So wurden Tanz-Workshops mit Kindergartengruppen des Viertels initiiert, verschiedene Formate zu u.a. Tanz, Theater, Schattenspiel, Film, Stop-Motion mit Kindern und Jugendlichen, aber auch Tanztechnik und choreographisches Arbeiten mit Erwachsenen realisiert.

Beziehungsarbeit und Coaching als Einstieg und Einladung zum eigenständigen Arbeiten sind neben der künstlerischen Vermittlungsarbeit ein Schwerpunkt unserer Arbeit. Auch die Akquise, Vernetzung im Viertel und die Sichtbarkeit im öffentlichen Raum des Quartiers gehörte dazu.

DIE EINZELNEN PROJEKTE:

DAS BIN ICH! — von der Zeichnung bis zum animierten Charakter

Aufgrund der großen Nachfrage haben wir den Animations- und Stop-Motion-Workshop ein zweites Mal angeboten.

Der Workshop bot eine große Vielfalt von kreativ gestalterischen bis digitalen Zugängen. Es entstanden analoge und digitale Figuren und Kurztexte.

Jedes Kind hatte am Ende des Workshops einen Charakter entwickelt und aus Knetmasse und verschiedenen Materialien zu einer plastischen Figur gestaltet. Diese Figuren konnten die Teilnehmenden dann vor dem Greenscreen durch eigene Bewegungen lebendig machen und durch Sprechen Teil ihres Films werden lassen. An der Stop-Motion-Box wurden kleine Szenen inkl. Soundtrack und Titeln zu Kurzfilmen produziert.

Die Gruppe war sehr teamorientiert, freundlich und unterstützend. Sowohl beim Einsprechen, der Handhabung der Technik und beim Fotografieren der Einzelbilder halfen sich die Teilnehmenden. Der Aufbau des Kinos und die Entwicklung des Programmplakats für die Endpräsentation erfolgte gemeinschaftlich — mit einer guten Teamdynamik.

THEATERLABOR

Das Stück „ZukunftsTräume – die Letzten räumen die Erde auf“, das im Rahmen von Next Alphabet 3 entstanden war, wurde 2023 zu Rampenlichter – das Tanz- und Theaterfestival von Kindern und Jugendlichen nach München eingeladen.
Als eine von 14 Tanz- und Theaterproduktionen aus München, ganz Deutschland, der Schweiz, Italien und Nigeria präsentierte das Theaterlabor im Juli seine Produktion auf dem Festival.

Wir haben also dieses Jahr kein neues Stück geprobt, sondern das bestehende Stück wieder aufgenommen und weiterentwickelt. Neue Kinder konnten jedoch aufgenommen werden, da nicht alle aus dem Vorjahr bei der Wiederaufnahme teilnehmen konnten oder wollten.

Nach einer Aufführung im Rahmen einer Nachhaltigkeitsreihe im Südbahnhof, waren die Kinder fünf Tage lang in den Sommerferien in München Teil des Festivals. Zweimal präsentierten die Kinder ihr Stück, haben die anderen Präsentationen geschaut, an Workshops und Publikumsgesprächen teilgenommen, waren im Austausch mit anderen Gruppen, haben sich inspirieren lassen und neue Freundschaften geschlossen. Eine spannende und intensive Erfahrung für die Gruppe, mit wenig Schlaf, aber viel Spaß.

„ZukunftsTräume“ betrachtet die Welt durch die Augen der Kinder, die uns daran erinnern, dass wir alle einen Beitrag zum Schutz unseres Planeten leisten können. Eine Botschaft, die die Kinder dann ein weiteres Mal weitertragen durften:

Nach der Teilnahme am Rampenlichter-Festival wurde das junge Ensemble im September 2023 auch nach Erfurt eingeladen, um dort auf dem KulturQuartierFestival am Weltkindertag ihr Stück zu präsentieren.

KINDERCAFÉ

Das KinderCafé 2023 hat aufgerüstet:

Bauchladen, Wagen mit Getränken, selbst gebackene Pizza-Taschen. Kinder zwischen 8 und 13 Jahren verkauften im Hardenbergviertel „Blue Hard on the Rocks“ (nur ohne Eis), „Herzschmerz“ (aber ohne Wehmut) und „Drachenpisse“ (mit Hygienekonzept).

Es begann mit 15 Kindern in einer kleinen Küche. Nach einer Stunde war gefühlt mehr Sirup im Zwischenbereich von Küchenboden und Schuhsohle als in den Gläsern. In der Phase der Rezeptfindung gab es ausreichend Versuche in einem Mischungsverhältnis von 1:1 (ein Teil Wasser zu einem Teil Zucker).

Das war der spaßige Teil. Was gehörte aber auch dazu: Das Business!
Auch wenn die Einnahmen über den Verkauf freiwillig waren, wurde viel gerechnet:

  1. Was kosten die Zutaten, also Obst und Sirup und alles, was zum Gelingen einer Margarita gebraucht wird?
  2. Zusätzliche Kosten: Der Hausmeister, der Kursleiter.
  3. Einnahmen: Verkauf der Getränke und Werbeeinnahmen für den „Pizza-Freitag“.

Mikro-Business im Freiraum 21.

KINDERKULTURFESTIVAL

Vom 13.-17. Oktober 2023 fand im FREIraum21 das erste KinderKulturFestival statt.
Das Programm umfasste Aufführungen, Workshops und offene Angebote für Kinder ab drei Jahren und ihre Familien. Neben den offenen Erlebnisräumen am Samstag ab 12 Uhr, bei denen u.a. Kinderschminken, Basteln und Tanz angeboten wurden, waren die Herzstücke des Festivals verschiedene Workshops, zu denen alle teilnehmenden Kinder selbst die Bühne erobern konnten, sowie die Aufführungen des Tanzsolos „Ach du lieber Schwan“ für Kinder ab 3 Jahren mit und von Andreas Simon und Anna Brass, das als eigene Produktion mehrfach auch in anderen Zusammenhängen gezeigt wurde und weiterhin buchbar ist.

Im Souterrain gab es außerdem die Filme des Osterferienworkshops zu sehen. Das KinderCafé musste aufgrund einiger spontaner Absagen von erwachsenen Helfern betreut werden.

Mit MEHR ALS KEIN LICHT, einem Licht- und Schattenspielworkshop mit Katrin Mertens und NACHTIGALL UND FENSTERTANZ, einem Performance-Workshop mit Anna Brass und Andreas Simon gab es zwei Intensiv-Workshops für Kinder zwischen 6 und 14 Jahren, die jeweils mit einer kleinen öffentlichen Präsentation endeten.

MEHR ALS KEIN LICHT

Unter der Leitung von Musikerin Katrin Mertens wurden 13 Kinder in die Welt von Licht und Schatten eingeführt. Die Idee war es, eine Geschichte zu entwickeln, die dann als Schattentheaterstück inszeniert wird.
In der ersten Stunde wurden den Kindern die Grundlagen des Schattentheaters vermittelt. Sie lernten, wie Licht und Schatten interagieren und begannen damit ihre Charaktere zu entwerfen, die Grundformen ihrer Tierkostüme auszuschneiden und erste Ideen für die Geschichte zu entwickeln. Die Kinder bastelten Tierkostüme aus schwarzer Pappe und Papier, um sich in die Charaktere der Geschichte zu verwandeln.
In der zweiten Stunde konkretisierten die Kinder ihre Kostüme und Requisiten.
Sie setzten ihre Ideen in konkrete Figuren um und gestalteten die Details ihrer Schattenbilder. Gleichzeitig wurde intensiv an der Ausgestaltung der Geschichte gearbeitet.
Die Proben begannen, und die Kinder übten, wie sie ihre Schattenbilder auf der Leinwand präsentieren würden.


In der abschließenden Stunde führten die Kinder ihre intensiven Vorbereitungen zusammen. Die Geschichte war ausgearbeitet, die Schattenbilder und Figuren waren bereit für die Aufführung.
Die Kinder probten ein letztes Mal und verfeinerten ihre Präsentationstechniken. Die kleine Aufführung vor dem Publikum wurde vorbereitet, und schließlich präsentierten sie voller Stolz nach drei Stunden intensiver Arbeit und kreativer Zusammenarbeit ihr selbstentwickeltes Schattentheaterstück.
Die Schattenspiele auf der beleuchteten Leinwand zauberten lebensgroße und erkennbare Figuren hervor. Das Publikum wurde in eine ausgelassene Tierparty entführt, die von einem kräftigen Applaus belohnt wurde.
Diese Erfahrung förderte nicht nur die Kreativität der Kinder, sondern auch ihre Fähigkeit zur Zusammenarbeit und zur Entwicklung eigener Ideen.

NACHTIGALL UND FENSTERTANZ – ein Performance-Workshop für Kinder ab 6 Jahren. 

Die großen Fenster des FREIraum21 laden zu einer Präsentationsfläche ein. Publikum findet draußen statt, die Kinder spielen und tanzen, auf einer Plattform in Höhe der Fensterbank.

In den Vorgesprächen und Anmeldungen ergab sich ein Anteil an Inklusionskindern, daher – aber auch, weil ein Workshop an Fenstern mit Drinnen und Draußen zwei Orte hat – war der Workshop mit zwei DozentInnen, Anna Brass und Andreas Simon, geplant. Leider dezimierte sich aber die Anzahl der tatsächlich Teilnehmenden durch einige spontane Absagen. 

Einige Ideen wurden angepasst und es entstanden “Landschaften“ vor dem Panorama der Scheiben. Die Fenster sind ein Verbindungsstück zweier Welten, dem Drinnen und dem Draußen. Sie geben Einblick – und Ausblick – halten aber auch Distanz.

Um 18 Uhr gab es eine kleine Aufführung unter dem Thema “Erscheinen und Verschwinden – das Spiel mit dem flachen Orten”.

KIDS KIDS

Mit dem Kids Kids-Format wurde das eigenständige Arbeiten weiter ausgebaut.

In einer regelmäßigen Gruppe und in zwei Kurzworkshops auf dem KinderKulturFestival haben Kinder und Jugendliche zwischen 11 und 15 Jahren eigene Projekte in den Bereichen Tanz und Theater angeboten.

Kids für Kids Theater lief in einem zweistündigen Workshop, den vier Kinder des Theaterlabors mit Erwachsenenunterstützung geplant, aber komplett selbstständig durchgeführt haben. Eine kleine Präsentation nahm die Zuschauer*innen dann mit ans Meer und an eine brennende Strandbude, gespielt von 10 Kindern.

Die jugendlichen Leiterinnen von Kids für Kids Tanz trainierten wöchentlich.
Unter Anleitung wurden in diesem Training Kinder zwischen 9 und 12 befähigt, eigenständig kleine Tanzstücke (ca. 5 Minuten) selbständig zu erstellen.
Zu festgelegten Zeiten war der Tanzraum reserviert. Wer alles kam, wie sie die Stunde aufbauten, welche Musik gehört wurde usw. war den Kids selbst überlassen. Verantwortlich waren sie auch, dass alles wieder aufgeräumt und sauber war (Essensreste weg, Fenster zu, Heizung zurückgestellt…).  
Natürlich war immer eine Aufsichtsperson (Choreograph und Tänzer) im Haus. Im regelmäßigen Abstand wurde die Arbeit präsentiert und besprochen: Was ist der Unterschied zwischen „ich habe Spaß beim Tanzen“ und „die Zuschauenden haben Spaß beim Gucken“.  Wie lässt sich eine Dramaturgie aufbauen usw. 
Naturgemäß holperte es in diesem Kurs. Die Kinder (4 bis 6 Kinder, die regelmäßig kamen), kamen nicht aus Häusern, in denen Eltern ihre Kinder bringen oder schicken, sie müssen sich das eher erkämpfen. Wenn z.B. Einkäufe anstanden, durften sie nicht kommen, die kleinen Geschwister mussten mitgebracht und parallel beaufsichtigt werden. Umso wichtiger war uns, diesen Kurs zu ermöglichen.

OPEN SPACES

In der 2. Etage haben fünf Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren offene Erlebnisräume für Kinder ab drei Jahren geschaffen.
In eigener Planung und Umsetzung gestalteten sie Orte für herbstliches Basteln, Kinderschminken (sich selbst schminken oder von den Jugendlichen geschminkt werden), Fenstermalereien, Toben und Kreisspiele.
Über den Tag verteilt kamen Kinder und ihre Erwachsenen, mal war der Raum leer, mal kamen einige gleichzeitig. Manche blieben kurz, andere über mehrere Stunden.
Eine Herausforderung war es für die Jugendlichen den Überblick zu behalten, zwischen den Momenten anzuleiten und machen zu lassen zu unterscheiden, Ordnung zu halten und trotzdem für die Gäste da zu sein.
Es war immer eine Ansprechperson da und die fünf Jugendlichen haben ihre Herausforderung gemeistert.
Am Ende waren Fenster, Gesichter, Tische und Boden bunt.

BLLBOARD UPPER DIEßEM

Auch in diesem Jahr haben wir wieder einen Videowettbewerb für das große Video-Billboard am FREIraum21 ausgelobt.
In den Alterskategorien 6-11 Jahre, 12-15 Jahre, ab 16 Jahren konnten Menschen einen Kurzfilm zum Thema TRAUM einreichen.

Für alle unter 16 Jahren gab es auch die Möglichkeit, sich Beratung, Coaching oder Tipps für ihren Film zu holen. Zweimal wurde das in Anspruch genommen. Dabei ging es bei beiden um technischen Support, bzw. die Hilfe bei der Suche und Betreuung bei einem Drehort. Inhaltlich haben alle eigenständig gearbeitet.

Eingereicht wurden insgesamt sechs Filme aus allen Alterskategorien. Die Sieger der Kategorie 6-11 Jahre waren ein Zweierteam von 10 und 11 Jahren. Als Preis haben beide Jungs einen Filmworkshop in Köln bei Filmemacher Niki Drozdowski bekommen.

Die beiden anderen Siegerfilme stammen aus der Kategorie 12-15 Jahre, wobei einer eher altersübergreifend von einer Gruppe aus dem Jugendzentrum SpieDie mit zwei Erwachsenen gemeinsam erarbeitet wurde. Für sie steht als Preis ein Ausflug in die audiovisuelle Erlebniswelt „Amaze“ in Amsterdam noch bevor.

Diese Filme und zwei aus der Erwachsenenkategorie werden aktuell den Winter über jedes Wochenende nachts auf dem Billboard gezeigt.
Die Installation beinhaltet auch Ausschnitte aus dem Stop-Motion-Workshop, sowie dem Schattenspielworkshop.

FLINTA*NZ – Workshop zu Nähe und Distanz mit Tanzpädagogin Didem Günel

Im regelmäßigen Turnus treffen sich selbstorganisierte FLINTA* aus Krefeld und tauschen sich über Intersektionalität, Marginalisierungs- und Diskriminierungserfahrungen sowie über Themen, die alle Menschen betreffen, aus.
Vor einigen Monaten hat die Gruppe einen Einblick in das „WenDo Training“, ein feministisches Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskonzept, bekommen. Die Gruppe erlebte dort durch die Begegnung auf körperlicher Ebene einen neuen Schwung, aus dem heraus wir ein neues tanzpädagogisches Angebot entwickelt haben.

Die Gruppe bestand aus sechs Teilnehmenden. Darunter waren einzelne, die im sozialen Bereich mit sozialbenachteiligten und körperlich beeinträchtigten Menschen arbeiten, freischaffende

Künstlerinnen und im öffentlichen Dienst Beschäftigte.
Techniken und Impulse des Workshops konnten somit in das eigene Handlungsfeld mitgenommen und multipliziert werden. Das themenzentrierte Unterrichtsmodel bot die Möglichkeit, das Thema „Nähe und Distanz“ möglichst vielseitig erfahrbar zu machen.
Der Workshop enthielt: unterschiedliche Wahrnehmungsübungen, Fortbewegungsarten, z.T. gemeinsames rhythmisches Gehen mit verschiedenen Taktarten, Raum- und Formanwendung, Bewegungsspiele, Exploration, Imitation und Improvisationstechniken. Zudem wurden Choreographien in 2 Gruppen anhand eines Gedichtes und der im Vorfeld erfahrenen Techniken ausgearbeitet und im Anschluss gezeigt.
Am zweiten Tag wurde das eigene Bewegungsmaterial erweitert, um spielerisch die eigenen Grenzen, die der Partnerin und der Gruppe herauszufinden. Diese Methode zielte auf ein induktives Lehrverfahren ab, d.h. auf die Einbeziehung der Eigeninitiative der TN „entdeckendes Lernen“, der Auseinandersetzung mit dem Thema auf verschiedenen Ebenen (untere, mittlere und obere Ebene) in ständiger Begleitung der Faktoren Raum und Zeit.

STACHELBEER BAISER

STACHELBEER BAISER“ ist ein Performance-Tanz-Stück von sieben Frauen unterschiedlichen Alters, geleitet vom Tänzer und Choreograph Andreas Simon. 

Fragen werden gestellt nach Werten und Seins-Möglichkeiten in einer Gesellschaft, die Schönheit und Reichtum schätzt – anders gesagt: Dynamik und Macht schätzt.
Welche Werte leiten uns, wenn wir diesen nächsten Lebensabschnitt beginnen?

Foto: Bruderek

Rosi Braiddottis Buch „Posthumanismus“ ist unsere theoretische Grundlage für die Erarbeitung eines zeitgenössischen Stils. Eine postmoderne Gesellschaft:  Was bleibt vom Ich und woraus wird ein Wir.

Die Trainingsräume werden hierzu aufwendig umgestaltet, so dass uns insgesamt sieben Fronten zur Verfügung stehen und das Publikum wandert.

Fünf Jugendliche, zwei Kinder und drei Erwachsene stehen uns als Helfende zur Verfügung. Die Jugendlichen arbeiten für die Aufführung nicht im Hintergrund, sondern agieren mit auf der Bühne. Die Technik wird genauso offenbar wie Umzüge und Szenenwechsel.

Die Proben laufen seit 2023. Die ersten Aufführungen sind am 24. Und 25.02.2024.
Auf Grund der hohen Nachfrage wird eine Wiederaufnahme wahrscheinlich.

DOZENT*INNEN-WORKSHOP

Unter der Leitung von Filmemacher Niki Drozdowski fand im Dezember ein Workshop zum Thema „Künstliche Intelligenz und ihre Konsequenzen – The Good, the Bad and the Ugly“ statt.

KI – ein Thema, das sich immer weiter in die verschiedensten Tätigkeitsfelder ausbreitet, das auch in der kulturellen Bildung ankommt und das irgendwie noch nicht so recht zu greifen ist.

Das Seminar gab einen Einblick in die Grundlagen der Technologie, machte eine aktuelle Bestandsaufnahme, demonstrierte Anwendungsfelder für den Kontext Kunst und kulturelle Bildung und versuchte einen Ausblick auf die (nahe) Zukunft zu geben.

Für uns war der Workshop hilfreich, da wir nach Corona, einer Zeit, die einen Sprung ins digitale Arbeiten und die Auseinandersetzung damit auch in der künstlerischen Arbeit bedeutete, nun wieder vor neue Herausforderungen gestellt sind Entscheidungen zu treffen, ob, wieweit und wann wir das Thema KI in unsere Angebote einfließen lassen. Spoiler: Nicht im nächsten Jahr!

REFLEXION UND ZUKUNFT

Von den angestrebten Projekten wurden die meisten wie geplant oder angepasst umgesetzt. Einzig die Beteiligung an den Special Olympics konnte aus organisatorischen Gründen nicht stattfinden.

Bis auf zwei Sommerferien-Blöcke wurden alle Angebote angenommen und haben stattgefunden.

Das Modell keine spezifische Altersgruppe in den Blick zu nehmen, sondern ein breites Spektrum zu integrieren und auf die sich wandelnden Strukturen zu reagieren, hat sich als erfolgreich erwiesen. Obwohl das Projekt im Schwerpunkt weiterhin Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 14 Jahren anspricht, rückten Kindergartenkinder und Erwachsene weiter in den Fokus.

  1. Die Kindergärten haben wir angesprochen, da besonders die Kinder in dem Alter und in diesem Stadtviertel wenig Zugang zu kulturellen Angeboten bekommen. Sie sind lange im Kindergarten, danach froh zuhause zu sein.
    Während durch den offenen Ganztag der Sozialraum Schule immer größeren Raum einnimmt, die Schulen anfangen zu reagieren und verstärkt AGs o.ä. im offenen Ganztag anbieten, gibt es das in den Kindergärten wenig.

Die Kindergärten, die den FREIraum21 fußläufig erreichen können, nahmen unsere
niedrigschwelligen Angebote, die Einladung zu Tanzangeboten und Aufführungen gerne an.

  • Bei den Erwachsenenangeboten zeigte sich über den Projektzeitraum hin eine Tendenz von jungen Erwachsenen bis zu älteren kurz vor der Rente.

So erreicht Next Alphabet mittlerweile Menschen zwischen 3 und 60 Jahren, Menschen jeder Altersgruppe, Familien und Menschen aus dem Quartier.

Weiter zeigte der größere Fokus auf Akquise am Haus und in der Umgebung Wirkung.

Mit der projektbezogenen Anschaffung des Neonschildes als Werbemaßnahme für die Billboard-Installation, die wieder den ganzen Winter läuft, haben wir versucht, das nach außen hin erstmal unattraktive Bürogebäude FREIraum21, in dem Next Alphabet ein Herzstück ist, nachts und im Dunkeln nach außen sichtbar zu machen. 
Es ergänzt das erste Schild, das sich als Blickfang bewährt hat, an einer weiteren Sichtachse. Der FREIraum21 leuchtet und wird mehr und mehr sichtbarer Teil des Quartiers. Das lässt sich an Teilnehmendenzahlen bisher schwer messen, aber z.B. dadurch, dass sich über die Sichtbarkeit neue Kontakte ergeben haben. So planen wir eine Fortsetzung des KinderKulturFestivals für das zweite Förderjahr und hier eine Zusammenarbeit mit dem Jugendamt der Stadt Krefeld und der benachbarten KuFa.

Für das zweite Förderjahr rücken wir generell neben den erprobten Projekten zwei Schwerpunkte in den Mittelpunkt:

  1. Das KinderKulturFestival als kompakte und offene Veranstaltung für intensive Teilnahme (teilweise auch im Vorhinein) wie kurze Besuche, wird auf Familien, Kinder und Jugendliche ausgerichtet.
  2. Mit „It’s Gossip, isn’t it“ sprechen wir mit Workshops und den Aufführungen der in diesem Jahr gestarteten Performance „Stachelbeer Baiser“ besonders Mädchen* und Frauen* bis ins Fast-Rentenalter an.

next alphabet quatro ist ein Projekt des Werkhaus e.V. unter der Leitung von Andreas Simon und Anna Brass

gefördert durch

über die Projektförderung “Kulturelle Bildung in der Soziokultur”

Teile diesen Beitrag (ggf. AdBlocker anhalten)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert