Heute ist Tag der Roma

Viele Menschen aus Südosteuropa leben in Krefeld und ein großer Teil von ihnen gehört der Minderheit der Roma an. Bis heute werden viele von ihnen einerseits wegen ihrer ethnischen Zugehörigkeit und ihrer sozialen Situation ausgegrenzt.

Roma sind in sich divers, denn sie sind geprägt von Umgebungsgesellschaften in Osteuropa, Balkanländern und Asien, die jeweils eigene Geschichten, Strukturen und Besonderheiten haben. In der jüngeren Geschichte kommt die unterschiedliche Sozialisation in Migrationsländern wie beispielsweise Italien und Deutschland hinzu.

Um das gesamte gegenwärtige Ausmaß der Diskriminierung von Sinti und Roma zu begreifen, kann man einen Blick nach Osteuropa werfen. Roma erfahren Roma strukturelle Ausgrenzung. Selbst wenn sie dort in allen Gesellschaftsschichten vertreten sind. Hier gilt es jeweilige spezifische Ausformungen in den jeweiligen Ländern zu berücksichtigen. Und diese wiederum sind eng verknüpft mit den bis heute noch nicht grundlegend erforschten jeweiligen historischen Zusammenhängen.

https://www.roma-center.de/der-machtigste-roma-charakter-im-marvel-universum-doctor-doom/

Roma in Deutschland
Roma sind so vielfältig, wie die gesamte Gesellschaft. Manche geben sich als Roma zu erkennen, andere tun dies nicht. Roma ist keine einheitliche Größe – ein „Volk“ der Roma gibt es nicht – noch sind es die jeweils verschiedenen Einzelgruppen. Neben alteingesessenen Sinti und Roma haben sich neu zugewanderte Roma aus dem Kosovo, Rumanien, Mazedonien, Polen etc. in der deutschen Gesellschaft etabliert. In den 1970ern kamen südeuropäische Roma unter den Gastarbeiten nach Deutschland. In den 1990er Jahren flüchteten Roma aus Osteuropa, die einen, um Verelendung zu entfliehen oder ihren Lebensstandard zu sichern. Andere flüchteten aus den Kriegsgebieten des Kosovo. Viele leben im Status der Duldung. Dieser stellt allerdings eine große Hürde für die Integration dar. Roma aus Nicht-EU-Balkanländern und Roma aus EU-Ländern wie Rumänien und Bulgarien erfuhren in ihren Herkunftsländern strukturelle Diskriminierung.

Gestatten, geduldet!
Duldung ist die vorübergehende Aussetzung der Abschiebung. Geduldete bekommen keine Integrationsmaßnahmen oder Arbeitserlaubnisse. „Die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit ist für Geduldete grundsätzlich nicht gestattet. In bestimmten Fällen ist jedoch auch hier eine Zulassung zur Ausübung einer Beschäftigung möglich. Die Arbeitserlaubnis wird von der Ausländerbehörde erteilt. Der Aufenthalt des Geduldeten ist räumlich auf das Gebiet des Bundeslandes beschränkt, in dem er geduldet wird.“ (Beschränkung auf die in der Regel gleich in der Duldungsbescheinigung hingewiesen wird).

Kinder und Jugendliche haben es oft geschafft, sich über Beschulung und Ausbildung zu integrieren. Und doch ist es oft schwer Schul- und Ausbildungsmöglichkeiten zu finden. Geduldete werden oftmals abgeschoben oder zu freiwilliger Rückkehr bewegt. Dazu gehören auch junge Menschen, die in zweiter oder gar dritter Generation in Deutschland sozialisiert worden sind.

Menschen aus Bulgarien, Rumänien, Kroatien, Tschechien, Ungarn können sich im Rahmen der EU-Freizügigkeit mit einem gültigen Personalausweis drei Monate in Deutschland aufhalten. Danach ist die Freizügigkeit an den Aufenthaltszweck gekoppelt und gilt für

– Arbeitnehmer/innen

– Auszubildende und

– selbständig Erwerbstätige

Erst ein fünfjähriger Aufenthalt berechtigt zum Daueraufenthaltsrecht.

Ohne ausreichende Mittel zum Lebensunterhalt und zur Krankenversicherung nachzuweisen sind sie weitestgehend von Sozialleistungen und damit auch von Integrationskursen und ähnlichem ausgeschlossen.

Aktuell wird für Zuwanderer aus EU-Ländern, die diese Anforderungen nicht erfüllen, in geringem Umfang durch ziviles Engagement und Integrations-Maßnahmen auf Landesebene für bessere Integrationsmöglichkeiten gestritten. 

Teile diesen Beitrag (ggf. AdBlocker anhalten)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert