3333 – 3 Bäume am Rohrammerdyk
Im Rahmen der Initiative „3333 Bäume für Krefeld“ hat der Freundeskreis um Britta Bäcker und Bettina Hansmeier in Erinnerung an den verstorbenen Freund Helmut Messner drei Bäume gespendet. Bei den Bäumen handelt es sich um drei Stieleichen, die in den letzten Tagen am Rohrammerdyk in Krefeld-Hüls auf einer vom Naturschutzbund Krefeld/Viersen (Nabu) gepflegten Fläche gepflanzt wurden, wodurch „vorhandene Baumlücken“ sinnvollerweise geschlossen werden konnten.
Verbunden mit seinem Dank für die großzügige Baumspende sprach der Koordinator der Initiative „3333 Bäume für Krefeld“, Peter Könen, den Angehörigen und dem Freundeskreis zu dem schweren Verlust, der sie durch den Tod von Helmut Messner betroffen hat, im Namen unserer Initiative „3333 Bäume für Krefeld“, aber auch im eigenen Namen, sein tief empfundenes Beileid aus und fügte hinzu: „Mit den Bäumen wollen Sie, liebe Freunde, Angehörige und Verwandten, an einen lieben Verstorbenen erinnern. Ein Erinnerungsbaum, hilft Erinnerungen lebendig zu halten. Ein Erinnerungsbaum ist eine wachsende Erinnerung an jemanden oder ein Ereignis, das Ihnen wichtig ist. Ein Erinnerungsbaum ist eine einzigartige Möglichkeit, nach einem Verlust eines lieben Menschen eine lebende, wachsende Erinnerung zu schaffen.“
Mit der Spende komme die Initiative dem Ziel, 3333 Bäume in und für Krefeld zu pflanzen, drei Bäume näher. Es seien die Bäume Nr. 1718, 1719 und 1720 von 3333 Bäumen, die im Rahmen der Initiative gepflanzt werden sollen. Das komme Mensch, Natur und Klima zugute, diene aber auch der Komplettierung des Baumbestandes im Hülser Bruch. Sein Dank galt auch dem Naturschutzbund Krefeld/Viersen, der durch Bodo Meyer bei der Festlegung der Pflanzstellen und bei der Auswahl der Bäume behilflich war, und der Baumschule Büssem-Indenklef, die die Bäume beschafft und durch Inhaber Peter Büssem und seinen Gesellen sach- und fachgerecht ins Erdreich gesetzt wurden.
Wie der Vorsitzende des Naturschutzbundes Krefeld/Viersen, Bodo Meyer, erklärte, pflegt der Nabu Krefeld/Kreis Viersen seit einigen Jahren eine größere Fläche am Rohrammerdyk mitten im Naturschutzgebiet. Dafür, dass am Rande dieser Fläche nunmehr aufgrund der Spende des Freundeskreises um Britta Bäcker und Bettina Hansmeier drei Stieleichen gepflanzt werden können, zeigte sich Bode Meyer sehr dankbar. Die Stiel-Eiche biete vielen Insektenarten und deren Larven Futter und Lebensraum, den Bienen lieferten sie im Mai Pollen. Die Früchte seien zudem eine wichtige Nahrungsquelle für viele Vogel- und Säugetierarten. Dass die Pflanzung der drei Stiel-Eichen am Rohrammerdyk zusammen mit den Akteuren des Nabu Krefeld/Viersen und der Initiative „3333 Bäume für Krefeld“ durchgeführt werden konnte, sei „das große Verdienst“ der Spenderinnen und Spender sowie der Akteure der Initiative „3333 Bäume für Krefeld“ und des Nabu Krefeld/Viersen, lobten Britta Bäcker und Bettina Hansmeier das damit verbundene beispielhafte Engagement aller Beteiligten, denen dafür „Dank und Anerkennung“ gebühre, wie sie hervorhoben.
Zum Hülser Bruch: Das Hülser Bruch ist mit 430 Hektar seit 2002 das größte Naturschutzgebiet Krefelds. Es liegt rund vier Kilometer nördlich der Krefelder Stadtmitte und etwa zwei Kilometer nordöstlich der eingemeindeten Ortschaft Hüls.
Es liegt in den Gemarkungen Traar und Hüls. Im Norden befindet sich der Hülser Berg, mit 63 Metern die höchste natürliche Erhebung. DerGeldener Fleuth hier auch Flöthbach oder Kütze Kall genannt, fließt vom Bruch in die Niers.
Das Hülser Bruch ist eine Verebnung aus der Endphase der vorletzten Eiszeit (Saale-Eiszeit) vor etwa 140 000 Jahren, und der nördlich angrenzende, 63 Meter hohe Hülser Berg ist der Rest der Stauchmoräne. In der Endphase der vorletzten Eiszeit häuften die Gletscher am Niederrhein Wälle aus Lehm und Steinen auf. Nachdem das Eis abgetaut war, blieben diese so genannten Stauchmoränen als deutliche Erhebungen zurück. Wind und Wetter ebneten sie; vor allem aber war der Rhein, der sein Bett immer wieder verlegte, für Abtragungen verantwortlich. Durch das vom Rhein abgeschwemmte Material wurden die flachen Schmelzwasserrinnen und -senken in der Umgebung eingeebnet. Das Hülser Bruch ist eine solche Verebnung.
Die Bezeichnung “Bruch“ stammt aus früheren Zeiten, als das gesamte Gebiet wesentlich feuchter als heutzutage war. Hoch anstehendes Grundwasser und tonige Erdschichten sind für den Ackerbau ungeeignet, so dass das Gebiet lediglich zur Beschaffung von Brennholz und Streu genutzt wurde. Der oder das Bruch wurde als Wort für Sümpfe mit (eventuell ehemaligem) Busch- oder Waldbestand verwendet. Niederdeutsch Brook, Brock, Broich, Brauck, entsprechend Althochdeutsch bruoh, Mittelhochdeutsch bruoch, Altenglisch broces, Niederländisch broek).
Die Feuchtwiesen sind die letzten Überreste der vormaligen Flachmoore und im Hülser Bruch die Ausnahme. Das Hülser Bruch ist eine in dieser Art einmalige alte Kulturlandschaft. Ziel der Naturschutzmaßnahmen ist die Erhaltung und Weiterentwicklung der Bruchlandschaft sowie die Sicherung und Stabilisierung der Besonderheiten dieses Naturschutzgebietes.
Es besteht eine abwechslungsreiche und vielfältige Vegetation. Vorhandene Biotope sind unter anderem Niederwald, Mittelwald, Hecken, Kopfweiden, Dyks und Grünlandbereiche.
Das Hülser Bruch ist Heimat für viele Tiere. Neben vielen Wildarten und Amphibien wird auch Pirol, Schwarzspecht, Steinkauz und Baumfalken eine Möglichkeit zum Überleben geboten.
Zu den Bäumen: Die Stieleiche (Quercus robur, Synonym: Quercus pedunculata), auch Sommereiche oder Deutsche Eiche genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Eichen (Quercus) in der Familie der Buchengewächse (Fagaceae). Um ihre Zugehörigkeit zur Gattung der Eichen zu betonen, ist in der Botanik die Bindestrichweise Stiel-Eiche bzw. Sommer-Eiche üblich. Die Stieleiche war “Baum des Jahres” 1989.
Die Stieleiche ist ein 20 bis über 40 Meter hoher Laubbaum und erreicht einen Stammumfang bis 3 Meter, im Freistand bis über 12 Meter, wie die Femeiche. Ihr Höchstalter liegt bei 500 bis 1000 Jahren, in Ausnahmefällen bis zu 1400 Jahren. Ihre Rinde ist in der Jugend glatt und schwach grau-grün glänzend, später wird eine dicke, tief längsrissige, furchige, graubraune Borke gebildet. Die Knospen sind stumpf, eiförmig und sitzen gehäuft an den Triebenden. Die wechselständigen, ledrigen Blätter sind nur kurz gestielt und werden 10 bis 15 Zentimeter lang. Sie sind oberseits tiefgrün glänzend, auf der Unterseite heller und in fünf bis sechs Buchen gelappt. Insbesondere bei jungen Bäumen verbleiben die verwelkten Blätter während der Winterruhe am Baum (Marzeszenz).
Zur Initiative: Gegründet wurde die Initiative im Jahr 2007, nachdem der Orkan Kyrill am 18. Januar 2007 allein in Krefeld über 12000 Bäume entwurzelte. Inspiriert durch das Bodendenkmal 7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung – von Joseph Beuys (geb. 1921 in Krefeld), war das die Geburtsstunde der Initiative „3333 Bäume für Krefeld“, die von dem Krefelder Künstler Caco und Georg Dammer vom Krefelder Werkhaus e.V. ins Leben gerufen wurde.
Initiative inklusive einer Basaltstele dort installiert hat. Die Initiative „3333 Bäume für Krefeld“ versteht sich als ein aktiver sozio-kultureller Beitrag mit künstlerischer Intention, der sich auf Bürgerbeteiligung basierend an der Stadtplanung und Stadtgestaltung beteiligt – ganz im Sinne des angewandten Kunstbegriffs von Joseph Beuys.
Fast alle Bäume wachsen in den Grünanlagen von sozialen Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Kliniken, Krankenhäusern, Schulen, Behinderten- und SeniorenWohnheimen, aber auch in den Krefelder Stadtparks, auf Plätzen und an Wegen im gesamten Krefelder Stadtgebiet.
Initiative “3333 Bäum für Krefeld” |c/o Werkhaus e.V., Baumbüro, Südbahnhof |
47805 Krefeld – Saumstraße 9 |
Telefon: 02151-5301812 – Telefax: 02151-5301819 | eMail: initiative3333@t-online.de oder initiative3333@t-online.de | www.3333baeume.de
Spendenkonto bei der Sparkasse Krefeld:
IBAN DE74 3205 3205 0000 0000 0067 67
Schirmherrin: Renate Krins | Administration: Georg Dammer | Koordination: Peter Könen | Fachberatung: Peter Büssem – Baumschule Büssem