Auf die Räder und ab durch die Mitte
Groß war jeden Morgen in Pfingstferien die Aufregung, wenn es für neun Kinder im SpieDie galt, Krefelds Umgebung mit dem Fahrrad zu erkunden. „Wo fahren wir heute hin? Hat jeder seine Satteltasche mit der Verpflegung? Was kochen wir heute? Bleibt es so mit dem Wetter?“ So lauteten die Fragen bei der morgendlichen Tourbesprechung an den vier Tagen bevor danach die Sicherheitsregeln erläutert wurden und es endlich losging.
Mit dem Wetter war das so eine Sache. Bei Sonnenschein ging es am ersten Tag los in Richtung Botanischem Garten und weiter durch Linn bis nach Uerdingen. Hier auf dem Platz der Rhein-Side-Gallery wurden erst mal die Ravioli auf Sturmkocher zube-reitet und mit Appetit verspeist. Natürlich gab es dabei auch Rohkost zu knabbern und Brot. Auf dem Rückweg wurde die Radlertruppe dann vom Unwetter mit Gewitter und Sturzregen überrascht. Zum Glück gab es eine Möglichkeit zum Unterstellen an einem Bürogebäude. Eine halbe Stunde galt es nun zu warten bevor es durch den nicht mehr so starken Regen weitergehen musste. Klatschnass, aber wohlauf kamen alle im SpieDie an. Pfützen fahren macht Spaß!
Die nächste längere Tour, ca. 20 Km, ging bei Sonnenschein durch Oppum über die Felder nach Lank-Latum. Auf dem Weg, noch Richtung Ossum, lud eine nette Dame uns auf ihr Gelände ein. Sie züchtet Pfauen, die wir beobachten durften. Achtgeben mussten wir auf die im Gebüsch versteckt brütenden Pfauen beim Sammeln der schönen Federn, die wir als Geschenk behalten konnten. Zu Mittag gab es Suppe, bevor es durch den Wald zum Marktplatz nach Lank ging. Der Brunnen auf dem Platz lud zur Wasserschlacht ein und ein Eis rundete die Sache ab.
Schlechtes Wetter war für heute angesagt. Also gab es eine Programmänderung mit dem Besuch im Oki-Doki. Mit einem Dach über dem Kopf war hier Spielen und Rumtoben angesagt. Die Hotdog-Würstchen schmeckten auch kalt. Der angesagt Regen blieb jedoch aus und die Rückfahrt ging zum Kapuzinerberg, den es zu besteigen galt. Das Radeln hatte mal Pause. Die Räder blieben unten stehen. Auf dem „Monte Klamott“ konnte über ganz Krefeld gesehen werden. Einige Kinder meinten sogar, das SpieDie entdeckt zu haben.
Mit fast 23 km gestaltete sich am Freitag die längste Tour bei wunderschönem Wetter. Es ging über die Drehbrücke in Linn zum Rhein bei Gellep an den dort etwas verborgenen Strand. Nachdem eine alte Feuerstelle vom Unrat befreit und in eine große Mülltüte gestopft war, kam Grillgut auf unser Rost. Lecker die Würste, die Kartoffeln, die Paprika und das knusprige Brot! Das flache Ufer verführte zum Planschen mit den Füssen und letztendlich zum Hineinsetzen ins Wasser. Genug Zeit blieb auch, um Muscheln und schöne Kieselsteine zu sammeln, die in prall gefüllten Tüten mit nach Hause genommen wurden. Auf dem Rückweg gab es dann die einzige Panne bei der Tour. Marion und Alex flickten schnell den Reifen und alle Radler kamen außer Puste, aber wohlbehalten im SpieDie wieder an.
Vier schöne Ferientage, die von den Beteiligte, sicherlich als Abenteuer empfunden wurden, lagen nun hinter uns.
Helmut Boeck