“Vorsicht Schild!” …und anderes zur Verkehrsplanung
Beim 2. Krefelder Radschlag ging es um das Miteinander der Verkehrsteilnehmer im städtischen Raum.
Moderiert wurde der Abend von den beiden Krefeld Radaktivisten Kalle Renner und Andreas Domanski, die fachkundig und kurzweilig durch einen recht langen Abend voller Informationen, informeller Gespräche und teils kontroverser Diskussionen führten.
Eingeladen waren Norbert Krause, Animateur zum Andersdenken aus Mönchengladbach und Henrik Sander, Stadtplaner aus Hamburg.
Norbert Krause begann mit einem Feuerwerk von Ideen und Beispielen, wie er in Mönchengladbach das Thema Fahrradmobilität in der Stadt durch witzige und auch provokante Ideen und Aktionen in die Politik, Verwaltung und Bürgerschaft trägt.
Groß denken, aber auch im Kleinen, Privaten handeln, ist sein Credo. Und wenn er an seinem Fahrrad ein Autogeräuschimitationsmodul anbringt, um die Lärmimmission des Fahrrads gegenüber dem Auto zu verdeutlichen, ist dies nicht nur komisch, sondern ein einfach nachvollziehbarer Pluspunkt des Fahrrads für unsere Lebensqualität.
Vielfältig waren auch die Beispiele, mit denen der Stadtplaner Henrik Sander auf die Notwendigkeit verwies, über die eigenen Kompetenzfelder hinweg zu denken und Partnerwissen zu suchen, um die Gesamtheit städteplanerischer Faktoren der Verkehrsplanung zu erfassen. Zielkonflikte zwischen den Interessen der Verkehrsteilnehmer müssen in der Gesamtheit der Einzelinteressen berücksichtigt und teils ausgehalten werden, ist sein Credo. Grundsätzlich aber ist die bestehende Bevorzugung des Autoverkehrs aus Sicht des Städteplaners kontinuierlich abzubauen, um die Lebensqualität der Städte zu erhöhen.
Mit einem Grußwort von Giesela Klaer, Bürgermeisterin der Stadt Krefeld, endete der erste Teil des Abends und die Gäste konnten sich bei einem kleinen Buffet zum 5-jährige Bestehen des FahrRad!AktionsKReises stärken.
Nach der Pause erhielt Andre Marchel, Geschäftsführer der Allgemeinen Wohnungsgenossenschaft e.G. (AWG) für die Errichtung von komfortablen, wettergeschützten und barrierefrei zugänglichen Fahrradgaragen im Zuge von Gebäudesanierungen eine Urkunde für diesen vorbildlichen Beitrag zur Förderung des Fahrradverkehrs.
Die anschließende Diskussion zwischen Podium und Zuhörerschaft wurde zu einem engagierten Austausch von Positionen, Meinungen wie Fachwissen und sprengte auf Grund der vielen Wortmeldungen den zeitlichen Rahmen,
was kaum jemanden störte, denn die Zuhörerreihen blieben bis zum Schluss dicht gefüllt.