Müllers Lust die Erste

Spazieren, gar wandern mit Kindern ist so eine Sache. Oft quengeln sie nach dem Motto: „Wann sind wir endlich da?“ oder „Wie weit noch?“ usw. Auch bei den SpieDie-Wanderungen, in den „kleinen Ferien“ gelegen, gab es vereinzelt solche Nachfragen. Meist waren die Touren für 10 bis 20 Kinder jedoch so erlebnisreich und spannend, dass sie nicht langweilig wurden.

Die „GangArt Natur“ Ausflüge beinhalteten Tages-Touren in schöne Ecken Krefelds oder die nähere Umgebung unserer Stadt. Immer mit dabei war der Sturmkocher für die Zubereitung von warmem Essen, verschiedene Snacks, Getränke und Material für Spiele und Naturforschung. So konnte unterwegs lecker gespeist, Team- und Abenteuerspiel durchgeführt oder z. B. Insekten im Lupenglas erforscht werden. Die Anfahrt wie die Rückkehr erfolgte mit öffentlichen Verkehrsmitteln, sonst wären die Touren zu lang gewesen

Vielfach kannten die Innenstadt-Kinder die zu erwandernden Gegenden noch nicht, wussten beispielsweise nicht, dass Krefeld am Rhein liegt, hatten ihn noch nie gesehen.  Bei Ilverich auf dem Deich angekommen fragte so ein 9-jähriger Junge erstaunt über den breiten Fluss: „Was ist das denn für ein Meer?“. Die Egelsberg-Windmühle veranlasste einen jungen Mitwanderer zu der Aussage: „Boah, ein Riesenventilator!“, als er überrascht erstmals eine Mühle sah.

Überraschendes gab es des Öfteren bei den Touren. Auf dem Weg nach Lank-Latum lud uns eine freundliche Dame auf das Gelände ihrer Einsiedelei ein. Ihre Familie züchtet dort Pfauen, die wir beobachten durften. Zum Abschied, auch bei späteren Wanderungen, verschenkte sie immer Pfauenfedern an die junge Wandertruppe. Echt nett. Nette Leute gab es fast immer.  Wasser bekamen wir gereicht, in „Notfällen“ konnten Fremdtoiletten aufgesucht werden.

Bei einer Busfahrt nach Langst stiegen wir mit einer großen Gruppe in die falsche Buslinie ein, die nur bis Lank fuhr. Mindestens eine halbe Stunde Wartezeit wäre auf uns zu gekommen, wenn der Busfahrer nicht die Initiative ergriffen hätte, sich in der Zentrale die Erlaubnis geholt hätte, uns weiter zu fahren. Seine Pause opfernd fuhr er uns in einer Extratour exklusiv ohne weitere Fahrgäste über Nierst zur Fähre nach Langst. Mit Beifall und einem späteren Dankesbrief an die SWK zeigten wir uns für den super Service erkenntlich.

Einmal, an einem schönen Herbsttag, sangen die Kids im Bus: „Hehoh  spann den Wagen an …“ und dies auch noch im Canon! Der Linienbusfahrer war so begeistert, dass er unsere Gruppe winkend und hupend verabschiedete. Wir waren begeistert über die erfreute Reaktion des Busfahrers.

Schön, dass es immer wieder hilfsbereite und nette Leute gibt, die den Tag noch schöner machen.

Ein zweiter Bericht über die SpieDie-Wanderungen folgt.


Geheimes SpieDie ist eine Geschichten-Reihe von Helmut Boeck, langjährigem Mitarbeiter des Werkhaus e. V. und ehemaligem Leiter des SpieDie- Er erinnert sich und lüftet „Geheimes“, macht in lockerer Berichterstattung Verborgenes sichtbar. Wer noch weitere Geschichten auf Lager hat, kann sich bei uns melden.

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