3333 – Caco und Grit Erinnerungsbäume
Zahlreiche Freunde und Förderer der Initiative „3333 Bäume für Krefeld“ stehen zusammen nach der Wässerung der im Frühjahr auf dem Krefelder Egelsberg gepflanzten Bäume.
„Wir sind hier und heute zusammengekommen, um die im Rahmen der Initiative ‚3333 Bäume für Krefeld‘ gepflanzten Bäume im Naturschutzgebiet Egelsberg zu wässern“, begrüßte die Schirmherrin der Initiative „3333 Bäume für Krefeld“, Renate Krins, zahlreiche Freunde und Förderer der Initiative auf dem Krefelder Egelsberg und fügte hinzu: „Es handelt sich dabei um zwei Bäume, die in dankbarer Erinnerung an die zwei verstorbenen Akteure unserer Initiative, nämlich Grit Pöhlmann und Künstler Caco, von den Bundestagskandidaten für Krefeld-Nord, Moers und Neukirchen-Vluyn, Kerstin Radomski MdB (CDU), Ulle Schauws MdB (Bündnis 90/Die Grünen) und Jan Dieren (SPD) sowie Bündnis 90/Die Grünen Krefeld gespendet und im Frühjahr auf dem Egelsberg gepflanzt wurden.
Renate Krins: „Wir sind sehr dankbar, dass Sie, sehr geehrte Abgeordnete und Kandidaten, den ‚Caco-Baum‘ und der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen Krefeld den ‚Grit-Baum‘ gespendet haben und uns damit deren Pflanzung im Naturschutzgebiet Egelsberg ermöglicht haben. Das kommt Mensch, Natur und Klima zugute, dient aber auch der Ergänzung des Baumbestandes auf dem Egelsberg. Damit kommen wir aber auch unserem Ziel, 3333 Bäume in und für Krefeld zu pflanzen, um zwei Bäume näher. Es sind die Bäume Nr. 1484 und 1485 von 3333 Bäumen, die wir im Rahmen unserer Initiative pflanzen wollen.“
Worte des Dankes richtete Renate Krins auch an weitere Akteure der Baumpflanzung: „An dieser Stelle bedanken wir uns auch bei Peter Büssem und seinem Gesellen Kevin Kammer von der Baumschule Büssem-Indenklef, die uns bei der Beschaffung und Anlieferung der Bäume behilflich war, und beim Team des Krefelder Umweltzentrums, das uns tatkräftig dabei unterstützt hat, die Bäume unter Corona-Bedingungen sach- und fachkundig ins Erdreich zu setzen, in dem sie hoffentlich wachsen und gedeihen mögen. Unser Dank gilt auch Johann Heller-Steinbach, der die Idee hatte und die Pflanzung als ausgewiesener Kenner des Naturschutzgebietes Egelsberg initiiert und organisiert hat.“
Gleichzeitig wurden auch die vor gut zwei Jahren auf dem Egelsberg gepflanzten drei Bäume, die von Oberbürgermeister Frank Meyer, dem Vorsitzenden des Bürgervereins Traar, Marc Blondin, und dem Bezirksvorsteher für den Stadtbezirk Krefeld-Ost, Wolfgang Merkel, in parteiübergreifender Einmütigkeit gestiftet wurden, begutachtet und gewässert werden, die am 11.11.2018 gepflanzt wurden und sich in einem guten Zustand befinden.
In ihrer Ansprache erinnerte Renate Krins „voller Dankbarkeit“ an das beispielhafte Engagement von Grit Pöhlmann und Künstler Caco, die der Initiative „3333 Bäume für Krefeld“ bis zu ihrem allzu frühen Tod eng verbunden gewesen seien.
(v.l.n.r.): Jan Dieren, Ulle Schauws und Kerstin Radomski bei der Wässerung des von ihnen gespendeten „Caco-Baumes“.
„Caco war gemeinsam mit Georg Dammer von Werkhaus e.V. Begründer der Initiative, die ins Leben gerufen worden war, nachdem der Orkan Kyrill am 18. Januar 2007 allein in Krefeld über 12000 Bäume entwurzelte. Bis zu seinem Tod war Caco die treibende Kraft, wenn es darum ging die Bürgerschaft und die Wirtschaft für die Arbeit der Initiative zu begeistern und damit deren Spendenbereitschaft auslöste, die in Cacos Zeit zur Pflanzung von rund 1300 Bäumen führte. Caco ist und bleibt uns mit seiner inspirierenden Kraft und seinem kreativen Schaffen unvergessen und unvergesslich. Zugleich ist er uns ein großes Vorbild und sein Vermächtnis betrachten wir als Auftrag und Verpflichtung. Daran soll der Baum, den die Kerstin Radomski, Ulle Schauws und Jan Dieren gespendet haben, erinnern. Grit war der Initiative ‚3333 Bäume für Krefeld‘ von Anfang an sehr verbunden und hat diese auch durch eigene Baumspenden aktiv unterstützt. Nach dem Tod von Caco im Jahre 2017 war es Grit, die sich für die Fortführung der Arbeit der Initiative einsetzte. Dabei fand sie die Unterstützung einiger der Natur und der Initiative verbundener Menschen, die sich bereit erklärten, sich ehrenamtlich in die Initiative einzubringen. Dazu gehörten neben Georg Dammer auch Johann Heller-Steinbach, Peter Büssem, Peter Könen und meine Wenigkeit.
Grit, die sich seit dem Tod unseres Mitbegründers Caco vor vier Jahren aktiv und engagiert mit Herz und Seele in die Arbeit unserer Initiative eingebracht hat, fehlt uns. Durch ihre hilfsbereite Art und ihr freundliches Wesen hat sie unserer Initiative ein menschliches Gesicht und eine ausdrucksstarke Stimme gegeben. Wie den Menschen, die sie schätzten und die von ihr geschätzt wurden, lag ihr auch in einer ganz besonderen Weise die Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der darin lebenden Tiere und Pflanzen am Herzen.
(v.l.n.r.): Eckard Hattstein, Tom Pöhlmann, Renate Krins, Dr. Gero Hattstein, Thorsten Hansen, Benjamin Zander und Ulle Schauws bei der Wässerung des vom Kreisverband Krefeld Bündnis 90/Die Grünen gespendeten „Grit Baumes“.
Grit werden wir nicht nur in dankbarer Erinnerung behalten, sondern ihr auch ein ehrendes Andenken bewahren, indem wir im Angedenken an diesen liebenswerten, einfühlsamen und großartigen Menschen in der freien Natur, der sie stets verbunden war, diesen von der grünen Partei, in der sie viele Jahre aktiv war, gespendeten Erinnerungsbaum pflanzen.“
Zum Naturschutzgebiet Egelsberg: Der Egelsberg ist der Rest einer Endmoräne, die der saaleeiszeitliche Gletscher von Norden her kommend aus Sand und Kies vom Rhein angehäuft hat. Am Südrand sind noch Reste eines Sanders feststellbar. Der Sander ist entstanden beim Abschmelzen des Gletschers durch die Verlagerung von Sand und Kies mit dem Schmelzwasser. Von besonderem Interesse ist das Vorkommen mineralarmer, saurer Sandböden, die am Niederrhein relativ selten sind und verschiedenen gefährdeten Pflanzen- und Tiergesellschaften eine „ökologische Nische“ bieten.
Der Egelsberg wurde viele Jahre als militärisches Übungsgelände genutzt. Trotz der Störungen und mancher Zerstörungen durch die Übungen war dies von Vorteil für für den Naturschutz, da die Einzigartigkeit der Vegetation und der Tierwelt weit-gehend erhalten blieb. Die meisten anderen vergleichbaren Gebiete in der näheren Umgebung sind durch Düngung, Bautätigkeit oder andere intensive Nutzungen beeinträchtigt. Zum Naturschutzgebiet gehört auch das Feuchtgebiet westlich des Kirschkamper Weges, das durch Bergsenkungen des Steinkohleabbaus in den letzten 20 Jahren entstanden ist.
Zu den Bäumen: Bei den Bäumen handelt es sich um Traubeneichen. Die Traubeneiche, auch Wintereiche genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Eichern in der Familie der Buchengewächse. Um ihre Zugehörigkeit zur Gattung der Eichen zu betonen, ist in der Botanik die Bindestrich-Schreibweise Trauben-Eiche üblich. Die Traubeneiche war Baum des Jahres 2014 in Deutschland. Die Traubeneiche wächst als sommergrüner Baum, der Wuchshöhen von 25 bis 30 (maximal 40) Meter und Stammdurchmesser bis zu 2 Meter erreicht. Durch ihre kräftige Pfahlwurzel ist sie äußerst sturmfest. Wie die Stieleiche bildet die Traubeneiche Johannestriebe Ihr Höchstalter liegt bei 800 bis 1000 Jahren.
(v.l.n.r.:) Wolfgang Merkel, Stella Rütten, Johann Heller-Steinbach und Renate Krins bei der Wässerung des von Wolfgang Merkel gespendeten Baumes, der auf den Namen seines Enkels „Oskar“ getauft wurde.
Zur Initiative: Inspiriert durch das Bodendenkmal 7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung – von Joseph Beuys (geb. 1921 in Krefeld), war das die Geburtsstunde der Initiative „3333 Bäume für Krefeld“. Den ersten Baum pflanzte die Initiative am 15. November 2007 im Park des Krefelder Alexianer-Krankenhauses direkt neben dem Joseph-Beuys-Denkmal, das die Initiative inklusive einer Basaltstele dort installiert hat.
Die Initiative „3333 Bäume für Krefeld“ versteht sich als ein aktiver sozio-kultureller Beitrag mit künstlerischer Intention, der sich auf Bürgerbeteiligung basierend an der Stadtplanung und Stadtgestaltung beteiligt – ganz im Sinne des angewandten Kunstbegriffs von Joseph Beuys. Fast alle Bäume wachsen in den Grünanlagen von sozialen Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Kliniken, Krankenhäusern, Schulen, Behinderten- und Senioren- Wohnheimen, aber auch in den Krefelder Stadtparks, auf Plätzen und an Wegen im gesamten Krefelder Stadtgebiet.