HAWARE – Afrika hautnah!
Südbahnhof: Beginnend mit einer Teezeremonie, die für einen Gänsehautmoment sorgte, überraschte Aidara Seck aus dem Senegal sein Publikum:
Singend näherte er sich von hinten der Bühne, seine kraftvolle Stimme füllte den ganzen Raum. Eine mutige Dame aus dem Publikum versuchte sich im traditionellen Teekochen (Atayatee wird im hohen Bogen in Gläser geschüttet,um Schaum zu erze ugen)…und im Nu war man gefühlt im Senegal.
Der aus einer traditionellen Musikerfamilie stammende Griot beherrscht sein Handwerk von der Pike auf: Griots sind diejenigen, die über Generationen Tänze und Trommelrhythmen sammeln und hüten, sie sind die Geschichtenerzähler des Landes.
Die aus Guinea stammende Profitänzerin Mmah Soumah fädelte Binbins (bunte Bauchkettchen, die zum Umgarnen der Männer dienen) und schon bald ging es mit viel Temperament in den ersten traditionellen Teil des Abends.
Hierzu wirbelten Aidara und sein senegalesischer Kollege Pape Thioune auf den Trommeln und lieferten sich im wahrsten Sinne des Wortes einen Schlagabtausch zwischen Djembé und Basstrommel, Mmah beeindruckte mit ihrem tänzerischen Können.
Nach der Pause ging es zunächst sphärischen Klängen auf der Gitarre von seinem Landsmann Issa Ndiaye weiter, um in den zweiten moderneren Teil des Abends überzuleiten. Die Lieder, die allesamt aus der Feder des Griots Seck stammen, von Glaube und Liebe erzählen, reizten schnell zum Mitmachen: aus wippenden Füßen wurden tanzende Menschen, die von Aidara zum mitsingen seiner eingängigen Melodien animiert wurden.
Abgerundet wurde der Abend durch das leckere togolesische Fingerfood von Jules Kodonou…und „shoppen“ konnte man an dem Hawarestand CD’s, Binbins, Haware T-Shirts und traditionelle Kleider….ein Abend für alle Sinne!
Anja Hüben