3333 – Grünanlage am Rosine-Frank-Weg

Im Rahmen der Initiative „3333 Bäume für Krefeld“ hat die Krefelder Bürgerin Ulla Schreiber einen weiteren Baum gespendet, mit dem an einen befreundeten Verstorbenen erinnert werden soll.
Bevor Peter Könen im Namen der Initiative der Spenderin dankte, sprach er der anwesenden Familie des lieben Verstorbenen, Ehefrau Maria Mainz sowie den Söhnen Nicolas Mainz und Matthias Mainz und der Schwiegertochter Julia Mainz, sein herzliches Beileid zum Tode des am 2. Januar 2021 im Alter von nur 70 Jahren nach längerer Krankheit verstorbenen Ehemannes, Vaters und Schwiegervaters Klaus Mainz aus, der beruflich bis zu seiner Verabschiedung im Dezember 2012 als Prokurist und Leiter der Hausbewirtschaftung der GWG Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft für den Kreis Viersen AG tätig war.

Im Bild (v.l.n.r.): Matthias Mainz, Julia Mainz, Nicolas Mainz und Maria Mainz nach der Pflanzung des Blauglocken-baums am Rosine-Frank-Weg in der Krefelder Innenstadt.

Mit der Pflanzung des Blauglockenbaumes am Rosine-Frank-Weg setze die orts- und naturverbundene Krefelderin Ulla Schreiber, Architektin, Stadtplanerin und Künstlerin, erfreulicherweise ihre Spendentätigkeit fort, stellte Peter Könen fest. Zuletzt habe Ulla Schreiber im Bereich der Niepkuhlen eine Trauerweide gespendet.
Nach der Pflanzung des Baumes am Rosine-Frank-Weg wolle Ulla Schreiber weitere drei Bäume spenden, die in der Krefelder Innenstadt gepflanzt werden sollen, die der vormaligen Bau-Bürgermeisterin von Tübingen ganz besonders am Herzen liegt.

„Wir danken der edlen Spenderin für diese großzügige Spende, mit der wir unserem Ziel, 3333 Bäume in und für Krefeld zu pflanzen, um einen weiteren Baum näher kommen. Es ist der Baum Nr. 1506 von 3333 Bäumen, die wir im Rahmen unserer Initiative pflanzen wollen“, erklärte Peter Könen und fügte hinzu: „Das kommt Mensch, Natur und Klima zugute, dient aber auch der Komplettierung des Baumbestandes der Grünanlage am Rosine-Frank-Weg.“

Gleichzeitig dankte auch Peter Büssem und seinem Gesellen Kevin Kammer von der Baumschule Büssem-Indenklef, die nicht nur bei der Beschaffung des Baumes behilflich waren, sondern auch tatkräftig dabei geholfen haben, den Baum sach- und fachkundig ins Erdreich zu setzen, in dem er wachsen und gedeihen möge. Sein Dank galt auch dem Fachbereich Umwelt und Verbraucherschutz der Stadt Krefeld sowie dem Kommunalbetrieb Krefeld, die die Pflanzstelle und die Baumsorte ausgewählt und vorgeschlagen hatten.

Zum Rosine-Frank-Weg: Der weithin unbekannte Verbindungsweg zwischen Westwall und Hubertusstrasse wurde am 20.04.2005 auf Vorschlag der Bezirksvertretung Krefeld-Mitte „Rosine-Frank-Weg“ benannt. Rosine Frank war die letzte in der Reihe der Nachkommen des Krefelder Bankiers Isaac Meyer Fuldt. Die Meyers waren im 19. Jahrhundert Seidenfabrikanten, Lotterieeinnehmer, Mitglieder des Vorstandes der jüdischen Gemeinde und Stadtverordnete gewesen.

Als am 29. Dezember 1902 die aus Krefeld stammende Rosine Frank in Bonn starb, erhielt die Stadt Krefeld die erfreuliche Nachricht über eine anstehende Erbschaft von umgerechnet knapp 2 Millionen Euro. Am 19. Juni 1868 hatte Rosine Frank im Alter von dreiundvierzig Jahren ein Testament verfasst, nach dem sie den größten Anteil ihres Vermögens der Armenverwaltung der Stadt Krefeld zukommen lassen wollte. Rosine Frank hatte verfügt, dass das Vermögen als Stiftung fest anzulegen war. Aus den Zinsen sollten insbesondere unverschuldet in Not geratene Frauen unterstützt werden, “bedürftige Witwen, alleinstehende Frauen und ältliche Jungfrauen moralischen Lebenswandels“ und andere „brave Leute“.

Das Kapital der Stiftung überstand den Ersten Weltkrieg und die Wirtschaftskrisen in den zwanziger Jahren. Noch 1931 wurden 16.993 Mark aus Stiftungsmitteln vor allem dazu verwendet, um Mietern zu helfen, die wegen Mietrückständen ihre Wohnungen hätten räumen müssen (125 Fälle). Für 1937, 1938 und 1939 sind Abrechnungen vorhanden, die Erträge aus der Stiftungsmasse jeweils um die 9.000 Mark dokumentieren. Die Nationalsozialisten tilgten systematisch die Namen jüdischer Stifter und Wohltäterinnen und so erlosch 1939 der Name „Rosine-Frank-Stiftung“. Das restliche Stiftungsvermögen von insgesamt 70.032,19 RM wurde der Allgemeinen Grunderwerbsrücklage zugeführt. 

Eine späte Genugtuung wurde dem Andenken der Stifterin dennoch zuteil. 1977 wurde die Stadt Krefeld von einem auswärtigen Bürger auf den schlechten Zustand des Grabes aufmerksam gemacht. Seitdem ist das Grab der Rosine Frank wieder in der Liste der Ehrengräber aufgenommen und wird im Auftrag der Stadt Krefeld gepflegt.

Zum Baum: Der Blauglockenbaum, auch Kaiserbaum oder Kaiser-Paulownie genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Paulownien, die wiederum die monotypische Familie der Blauglockenbaumgewächse innerhalb der Ordnung der Lippenblütlerartigen bildet. Steht die Krone von April bis Ende Mai in voller Blüte, zieht dieser Baum alle Blicke auf sich. Schon aus der Ferne fasziniert der Blauglockenbaum das Auge. Er begeistert durch seine seltene außergewöhnliche Präsenz. Die lockere Krone ist vollständig von Blütenständen überdeckt, die sich aus zauberhaften Einzelblüten zusammensetzen. Jede einzelne der schönen Rispen erreicht 20 bis 30 Zentimeter Länge. In der Blütezeit treibt (bot.) Paulownia tomentosa kein Laub aus. Erst im Verblühen kommen die riesigen, hellgrünen und herzförmigen Laubblätter zum Vorschein. Jedes Blatt ist zwischen 30 und 40 Zentimeter groß. Es ist samtig behaart. Die hoch und breit wachsende Pflanze benötigt viel Platz und entfaltet als Solitär ihre wahrhafte Eleganz. Auf Freiflächen, auf parkähnlichen Grundstücken und auf Wiesen verzaubert der Blauglockenbaum ganzjährig mit seinem Charme und seiner einzigartigen Aura.

Zur Initiative: Gegründet wurde die Initiative im Jahr 2007, nachdem der Orkan Kyrill am 18.Januar 2007 allein in Krefeld über 12000 Bäume entwurzelte. Inspiriert durch das Bodendenkmal 7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung – von Joseph Beuys (geb. 1921 in Krefeld), war das die Geburtsstunde der Initiative „3333 Bäume für Krefeld“, die von dem Krefelder Künstler Caco und Georg Dammer vom Krefelder Werkhaus e.V. ins Leben gerufen wurde. 

Den ersten Baum pflanzte die Initiative am 15. November 2007 im Park des Krefelder Alexianer-Krankenhauses direkt neben dem Joseph-Beuys-Denkmal, das die Initiative inklusive einer Basaltstele dort installiert hat. Die Initiative „3333 Bäume für Krefeld“ versteht sich als ein aktiver sozio-kultureller Beitrag mit künstlerischer Intention, der sich auf Bürgerbeteiligung basierend an der Stadtplanung und Stadtgestaltung beteiligt – ganz im Sinne des angewandten Kunstbegriffs von Joseph Beuys. Fast alle Bäume wachsen in den Grünanlagen von sozialen Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Kliniken, Krankenhäusern, Schulen, Behinderten- und Senioren-Wohnheimen, aber auch in den Krefelder Stadtparks, auf Plätzen und an Wegen im gesamten Krefelder Stadtgebiet – und natürlich hier am Rosine-Frank-Weg.

Initiative “3333 Bäum für Krefeld” |c/o Werkhaus e.V., Baumbüro, Südbahnhof |47805 Krefeld – Saumstraße 9 |Telefon: 02151-5301812 – Telefax: 02151-5301819 | eMail: initiative3333@t-online.de oder initiative3333@t-online.de | www.3333baeume.de

Spendenkonto bei der Sparkasse Krefeld:
IBAN DE74 3205 3205 0000 0000 0067 67

Schirmherrin: Renate Krins | Administration: Georg Dammer | Koordination: Peter Könen | Fachberatung: Peter Büssem – Baumschule Büssem

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One Reply to “3333 – Grünanlage am Rosine-Frank-Weg”

  1. Inzwischen stehen 2 neue eingepflanzte Bäume.Sehr schön.
    Doch leider wird dieser kleine Park, seit dort eine Bank steht, nur noch verdreckt.Drogendealer mit ihren Hunden, die unter der Bank tiefe Löcher graben.
    Die leeren Flaschen, Papier etc.alles wird dort hingeschmissen.
    Es befindet sich dort ein Haus, deren Anwohner die Leute beschimpfen, der Weg und der Rasen bei Familien Feste als Parkplatz benutzt wird.Es wird der Müll von diesen Leuten in den Park geschmissen,
    Zzt steht dort täglich ein Auto der Handwerker, (sogar am Feiertag arbeiteten dort mindestens 7 Leute) wo früher ein Garten war, liegen nur noch große Fliesen, der Zaun entspricht mit Sicherheit nicht den vorgegebenen Maßen.Das Haus hat ringsherum Kameras, diese auf den Westwall und in den Park ausgerichtet sind.Das kann doch bestimmt nicht rechtens sein.
    Alles was dort angepflanzt wurde von der Stadt, wurde alles entfernt von den Bewohnern.
    Es stehen noch wundervolle alte Bäume im Park.

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