Kulturaustausch LOS

“Wir möchten einen Beitrag dazu leisten, dass der Austausch von Menschen, Meinungen und Informationen zwischen dem Krefelder Partnerkreis Oder-Spree und der Stadt Krefeld intensiviert wird“, erklärten Vorstandsmitglied Anja Jansen und Geschäftsführer Georg Dammer vom Krefelder Werkhaus e.V. nach ihrem Besuch im Landkreis Oder-Spree, an dem auch  die Werkhaus-Mitglieder und Projektmitarbeiter Harry von Bargen, Johann Heller-Steinbach und Peter Könen teilnahmen.

Die Krefelder Werkhaus-Delegation bei ihrem Besuch in der Kulturfabrik Fürstenwalde mit deren Geschäftsführer Dr. Klaus-Peter Oehler (2.v.r.) und Kulturminister a.D. Herbert Schirmer (3.v.l.)-

Anlass der Fahrt war das Erkunden von Möglichkeiten und Chancen eines engeren soziokulturellen Austausches zwischen Vereinen und Institutionen aus Krefeld und dem Landkreis Oder- Spree im 30. Jahr nach der Vereinigung beider deutscher Staaten. 

Im Landratsamt in der Kreisstadt Beeskow mit dem Kreisbeigeordneten Michael Burke (3.v.l.).

Damit knüpft der Werkhaus e.V. auch an den Besuch des Landrates des Landkreises Oder-Spree in Krefeld, Rolf Lindemann, in Krefeld an, bei dem vor knapp zwei Jahren Formen und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung der seit 1990 bestehenden Partnerschaft zwischen dem Landkreis Oder-Spree und der Stadt Krefeld mit der Krefelder Stadtspitze sowie einigen in der Partnerschaft bereits engagierten Akteuren erörtert wurden. Über das “Ob” und “Wie” tauschten sich die Krefelder bei ihrem Besuch im Krefelder Partnerkreis Oder-Spree mit dem Beigeordneten des Landkreises Oder-Spree, Michael Buhrke, dem Geschäftsführer der Kulturfabrik Fürstenwalde, Dr. Klaus-Peter Oehler, dem Leiter des Kreiskulturamtes, Arnold Bischinger, der Historikerin Dr. Angelika Weißbach vom Kunstarchiv Beeskow sowie dem Kurator und Kulturmanager, Kulturminister a.D. Herbert Schirmer aus Lieberose im Landkreis Spree/Dahme aus.  

Beim Besuch im Musikmuseum auf der Burg Beeskow mit dem Leiter des Kreiskulturamtes und Burgdirektor Arnold Bischinger (2.v.r.) und der Historikerin Kristina Geisler (links).

Gedacht ist dabei an einen Schüleraustausch zwischen weiterführenden Schulen aus Krefeld und dem Landkreis Oder-Spree, an eine wechselseitige Präsentation von Kunst und Kultur in Krefeld und im Landkreis Oder-Spree sowie an Gesprächsformate mit TeilnehmerInnen aus Ost und West.  Dafür biete das Anfang der 1990er Jahre zwischen der Stadt Krefeld und deren Partnerkreis abgeschlossene „Kulturabkommen“ eine gute Grundlage. Sowohl mit dem Kultur- als auch mit dem Schüleraustausch solle den Krefeldern ein Blick auf das Land zwischen Oder und Spree ermöglichen werden: auf die Menschen und die Orte, in denen sie leben und wirken, deren Geschichten und (Kunst-) Gegenstände. Umgekehrt gelte das auch für die Menschen im Landkreis Oder-Spree, die herzlich eingeladen seien, Land und Leute in der Samt- und Seidenstadt kennen zu lernen. Damit wolle man die bisherigen Aktivitäten vertiefen, die bereits zu Ausstellungen bzw. Aufführungen in Krefeld und im Landkreis Oder-Spree geführt hätten. Beispielhaft seien dafür die von Herbert Schirmer (Ostbrandenburg) kuratierten sowie in Krefeld und Beeskow gezeigten Ausstellungen „Seitenwechsel“ und „Schichtwechsel“, die in Eisenhüttenstadt gezeigte Fotoausstellung des Krefelder Fotografen Volker Döhne und die Kunstausstellungen der Krefelder Künstlerin Mauga Houba-Hausherr und des Krefelder Künstlers Will Cassel sowie besonders der Literarische Abend mit dem Krefelder Theaterintendanten Michael Grosse in Beeskow.

Beim Besuch im Kunstarchiv Beeskow mit der Historikerin Dr. Angelika Weißbach (3.v.l.) und dem Mitbegründer des Beeskower Kunstarchivs, Herbert Schirmer (rechts).

Text und Fotos: Peter Könen

Informationen zum Landkreis Oder-Spree

Der Landkreis Oder-Spree umfasst ein Territorium von 2.257 km² und ist damit fast so groß wie das Saarland. Er erstreckt sich von Nord nach Süd über 55 km und in seiner Ost-West-Achse über 76 km – von der Stadtgrenze Berlins bis nach Frankfurt (Oder). Im Norden grenzt der Landkreis Oder-Spree an den Landkreis Märkisch-Oderland, im Nordwesten an Berlin, im Westen an den Landkreis Dahme-Spreewald, im Süden an den Landkreis Spree-Neiße und im Osten an die Stadt Frankfurt (Oder) und die polnischen Landkreise Slubice und Krosno Odrzanskie.

Im Landkreis Oder-Spree leben 178.849 Menschen (Stand 31.12.2016), das sind rund 79 Einwohner pro km². Damit ist der Landkreis mit dem Autokennzeichen „LOS“ ein Flächenkreis, was jedoch nicht bedeutet, dass er verkehrsmäßig nicht gut erschlossen wäre. 57 km Bundesautobahnen mit neun Autobahnanschlüssen, über 200 km Bundesstraßen, fast 500 km Landes- und 155 km Kreisstraßen ziehen sich durch den Landkreis Oder-Spree. Sie garantieren den Autofahrern ein zügiges Vorankommen selbst dann, wenn streckenweise ein Tempo-80-Schild mahnt, nicht nur auf Leib und Leben, sondern auch auf die Schatten spendenden Alleebäume Rücksicht zu nehmen. Aber auch zu Wasser ist die Region sehr gut zu erreichen – über die Oder, die Spree, den Oder-Spree-Kanal und die Storkower Gewässer. Diese gute Verkehrsanbindung ist für Besucher unseres Landkreises, Touristen, Kurgäste und potenzielle Investoren gleichermaßen interessant.

Zum Landkreis Oder-Spree gehören derzeit sechs Ämter sowie elf amtsfreie Städte bzw. Gemeinden. Von den 38 Gemeinden des Landkreises besitzen sieben das Stadtrecht. Die Wirtschaftsstruktur des Landkreises Oder-Spree wird geprägt durch Zentren der Eisen- und Stahlindustrie am Standort Eisenhüttenstadt, Maschinen- und Anlagenindustrie sowie Chemieindustrie am Standort Fürstenwalde und Holzverarbeitungsindustrie am Standort Beeskow. Beredtes Zeugnis von der Entwicklung kleiner und mittlerer Unternehmen legen die Gewerbegebiete Spreenhagen, Müllrose, Storkow, Erkner und Jacobsdorf sowie das Güterverkehrszentrum Berlin Ost Freienbrink ab.

Ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor im gesamten Landkreis Oder-Spree ist der Tourismus. Die touristische Vermarktung der Region liegt unter anderem in der Hand des Tourismusverbandes Seeland Oder-Spree, der über die Kreisgrenzen hinweg agiert. Der Landkreis Oder-Spree ist einer der wald- und gewässerreichsten Landkreise Brandenburgs und hat neben unberührter Natur im eiszeitlich entstandenen Schlaubetal auch viele historische und kulturelle Attraktionen wie die Oper Oder-Spree zu bieten.

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